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Mein Netzwerkleiden und die Lösung mit der AirPort Time Capsule

Viele Monate kämpfte ich bereits mit meinem Netzwerk, sowie einem vereinfachtem Backup-Setup. Ich wohne auf 3 Etagen und kann leider nicht auf eine Infrastruktur mit Netzwerkkabeln zurückgreifen und musste mir daher mit AVM FRITZ!Powerline Adaptern behelfen. Mein Glasfaser-Internetanschluss ist von NetCologne und somit bin ich an eine AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7570 vDSL gebunden, was zumindest die Verbindung ins Internet angeht. Der Telefonanschluss ist wie in den meisten Häusern, im Erdgeschoss und somit habe ich das Netzwerk im Rest des Hauses, mit Powerline und AVM FRITZ!WLAN Repeatern verstärkt.

Im Erdgeschoss war die FRITZ!Box und zwei Powerline Adapter zur Versorgung angebracht. Einer der Powerline Adapter war an das Apple TV angeschlossen, weil die WLAN Verbindung in die 1 Etage, einfach zu instabil und langsam war. Die FRITZ!Box unterstützt leider nur 2,4 GHz und ist somit recht anfällig, gegen Störungen unterschiedlichster Art. Der zweite Powerline Adapter wurde dann mit der FRITZ!Box verbunden und diente als Vermittler, in die oberen Etagen.


Im ersten Obergeschoss befand sich dann der nächste Powerline Adapter, an dem der Mac Mini angeschlossen war, welcher unter anderem auch als Plex-Server dient. Im zweiten Obergeschoss war für die weitere Verstärkung, ebenfalls noch ein AVM FRITZ!WLAN Repeater vorhanden. Das gesamte Setup lief leider zu instabil, als dass man (ich) damit auf Dauer leben könnte. Eines der ärgerlichsten Probleme war, die „einfrierende„ WLAN Verbindung, was im Detail bedeutet, dass Geräte noch mit dem WLAN verbunden sind, aber keine Verbindung mehr zum Internet oder untereinander haben.

Ich habe neben einem Gerätetausch, wirklich alle Frequenzbereiche und Einstellungsmöglichkeiten der FRITZ!Box durchprobiert, konnte das Problem aber weder genau lokalisieren noch beheben. Eine Zwischenlösung war dann die FRITZ!Box via Skript, in der Nacht neu zu starten, weil ein Neustart der FRITZ!Box hat das Problem zumindest temporär behoben hat. Jedoch fingen unter gewissen Konstellationen (Mikrowelle und Geschirrspüler im Betrieb) auch die Powerline Adapter an, den Dienst gelegentlich zu verweigern. Natürlich passiert das ganze immer dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann und  dieses ärgert einen umso mehr.

Kurz vor Weihnachten wurde auch das letzte aktiv genutzte Windows Notebook im Haushalt, durch ein MacBook ersetzt und somit benötigte auch dieses, noch einen Speicherort für seine Time Machine Sicherung. Externe per Kabel angeschlossene Festplatten, sind eher unpraktisch bzw. nicht wirklich bequem und daher wird ein Sicherung zu oft vernachlässigt.

Hier bietet sich ein NAS System an und es gibt auf dem Markt, auch Apple Time Machine zertifizierte Systeme anderer Hersteller, aber die positiven Bewertung der Apple AirPort Time Capsule, unter anderem beim Thema Verstärkung des WLAN Signals, dank 5-GHz-Band, machten es aber für mich aber interessant, alle Probleme mit der Anschaffung eines Gerätes zu beseitigen.

Mit 2,4-GHz erzielt man prinzipiell zwar eine größere Reichweite als im 5-GHz-Band, aber in Ballungszentren sind die Frequenzen oftmals total überlaufen und hier kann ein Wechsel auf 5 GHz Wunder wirken.

Die AirPort Time Capsule verwendet bereits die 802.11ac Technologie und damit sind Datenraten von bis zu 1,3 Gbit/s möglich – das ist dreimal so schnell wie beim Vorgängerstandard 802.11n. Sie unterstützt den simultanen Dualband 802.11ac WLAN Betrieb und das bedeutet, sie überträgt gleichzeitig auf 2,4 GHz und 5- GHz. Theoretisch ist es dann egal, auf welcher Frequenz die Geräte unterwegs sind, denn sie bekommen immer das beste verfügbare Frequenzband. Es empfiehlt sich aber wie auch bei anderen 5-GHz Routern, ein exklusives 5-GHz WLAN zu erstellen, denn so kann man die unterstützten Geräte direkt damit verbinden, und die höhere Geschwindigkeit und vor allem die Stabilität gesichert voll ausreizen.

Zur 802.11ac Technologie gehören auch intelligente und leistungsstarke Antennenelemente mit Beamforming zur Ausstattung. Die meisten Router senden ein kontinuierliches WLAN Signal mit gleicher Stärke in alle Richtungen. Beamforming Antennen wissen, wo im Netzwerk sich ein 802.11ac Gerät befindet und sorgen dann dafür, dass die AirPort Time Capsule ihr Signal gezielt an dieses Gerät sendet. So bekommt man ein stärkeres, klareres und schnelleres WLAN Signal.

Bild: Apple Bild: Apple

Die Einrichtung geht wie zu erwarten schnell und einfach von der Hand, man bindet die Time Capsule am besten per Netzwerkkabel, was bei mir über einen der Powerline Adapter im ersten Obergeschoss umgesetzt wurde, in das Netzwerk ein und konfiguriert den kleinen weißen Kasten mit dem AirPort-Dienstprogramm, welches es auch für die iOS Geräte gibt.

In wenigen Minuten waren alle notwendigen Geräte ins Netzwerk eingebunden bzw. die Geräte, mit der gleichen AppleID verbinden sich automatisch und das alte WLAN der FRITZ!Box konnte somit deaktiviert werden. Die Übertragungsraten und die Stabilität im 5-GHz-Band sind wirklich sehr überzeugend.


Zum Testen habe ich über eine Etage hinweg, vom Mac Mini auf das MacBook eine 3,5 GB große Datei übertragen und dabei wurde eine durchschnittliche Transferrate von 50 Mbit/s ereicht. In WLAN welches von der Fritz!Box bereitgestellt wurde und zusätzlich mit AVM Repeater verstärkt wurde, erreichte ich 6-8  Mbit/s.

Das Sichern der einzelnen mobilen Mac Gerätschaften via Time Machine, geht dementsprechend auch sehr schnell vonstatten. Die in der Time Capsule verbaute Festplatte Seagate Barrakuda, mit 2 Terrabyte Speicher schnurrt beim Zugriff leise vor sich hin. Sie ist hörbar, aber nicht störend laut und wer die Time Capsule nicht direkt auf dem Tisch stehen hat, wird sie eher nicht wirklich wahrnehmen. Neben 3 mal Gigabit Netzwerk, ist noch ein USB 2.0 Anschluss vorhanden, um eine Festplatte oder einen Drucker im Netzwerk bereitzustellen.

Die Erstellung eines Gästenetzwerks, ist ebenfalls über das AirPort-Dienstprogramm auch von einem iOS Gerät aus möglich, was ich persönlich sehr praktisch finde. Die Time Capsule bietet ansonsten deutlich weniger Netzwerkeinstellungen, als etwa eine FRITZ!Box und sie hat auch kein integriertes DSL Modem. Mir reicht der Funktionsumfang aber absolut aus und wegen dem Glasfaseranschluss, bin ich eh an die FRITZ!Box von NetCologne gebunden.

Mit dieser Lösung bin ich bis jetzt sehr zufrieden und ein 1080p Film, mit einer Dateigröße von knapp 15 Gigabyte wurde via Plex absolut Ruckelfrei, über das WLAN von der ersten Etage, auf das Apple TV im Erdgeschoss übertragen und die Time Machine Sicherungen, laufen einwandfrei im Hintergrund.

2 Kommentare
  1. Ivo Bieri
    Ivo Bieri sagte:

    Hallo Marc
    Ich nehme Bezug auf Deinen Artikel über die AirPort Time Capsule. Meine Ausgangslage: iMac mit konventioneller Datensicherung mit TimeMachine und USB Harddisks, 2 iPhones, 1 iPad. Wegen der Datensicherung alleine bräuchte ich nicht unbedingt eine Time Capsule, obwohl das viel bequemer und einfacher wäre. Mein Problem ist mehr, wie ich ein TV-Signal, von meinem Router im Obergeschoss über WLAN und TV-Box auf den TV im Erdgeschoss bringen kann. Dazu habe ich mir eine PLC-Lösung von Devolo gekauft und zwar jene, welche auch gleichzeitig als Verstärker des WLAN-Signals dient (dlan 1200+ wifi ac). Meine konkrete Frage: Kann die Time Capsule das TV-Signal über WLAN vom Router (Provider ist sunrise, der Router stammt von Sagecom, siehe : http://corporate.sunrise.ch/~/media/Files/S/Sunrise-V3/download/Factsheet20Internet%20Box/Internet_Box_Factsheet_d.pdf) aufnehmen und dieses über ihre Gigabit Ethernet-Anschlüsse auf die TV-Box ausgeben? Falls das möglich wäre, hätte ich gleich mehrere Probleme in eleganter Art und Weise gelöst (Backup, WLAN-Verstärkung und TV-Signal). Die Devolo-Lösung würde zwar technisch funktionieren (habe sie noch nicht installiert) ist aber dennoch unpraktisch, weil die Stromanschlüsse ja meistens nicht da sind wo man sie braucht und es somit wieder unschönen Kabelsalat gibt. Ich hoffe und würde mich freuen, wenn Du mir meine Frage positiv beantworten könntest. In diesem Fall, wäre die PLC Lösung halt ein Fehlkauf gewesen und ich würde mir die AirPort Time Capsule anschaffen. Herzlichen Dank und beste Grüsse. Ivo Bieri

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