, , , , , ,

debmatic – Installation auf einem Tinker Board mit und ohne der HB-RF-USB Platine (update)

In diesem Artikel hatte leider an vielen Stellen der Fehlerteufel zugeschlagen. Nun ist er fehlerfrei. Sorry dafür. Nachdem Sebastian euch in dem Artikel https://technikkram.net/2019/04/debmatic-teil-1-die-richtige-hardware-intel-nuc-vorbereiten beschrieben hat, wie ihr debmatic auf einem Intel NUC ans Laufen bekommt, möchte ich euch hier zeigen, wie ihr recht einfach debmatic auf einem Tinker Board installieren könnt. Ich habe mich in diesem ersten Versuch für die erste Generation des Tinker Boards ohne eMMC entschieden, einzig aus dem Grund, weil ich noch ein Board übrighatte und ich mit den 2 GB RAM doppelt so viel Arbeitsspeicher wie bei jeglicher Raspberry Pi zur Verfügung habe. Dies wird für eine kleinere zusätzliche IObroker Installation ausreichend sein. Zusätzlich zu debmatic ist es aber auch möglich, für die eigentliche Logikschicht, wenn man nicht weiterhin mit der WebUI arbeiten möchte, Pakete wir openHab, FHEM oder Node Red zu installieren. In diesem Artikel möchte ich euch zeigen, wie ihr auf dem Tinker Board mit wenigen Schritten debmatic installiert und nutzen könnt. Dabei habe ich es sowohl mit der Platine HB-RF-USB von Alex durchgeführt, wie auch mit dem Funkmodul direkt auf dem Board, falls ihr diese Platine nicht euer Eigen nennt

Allgemeines zu debmatic

Für sehr viele HomeMatic Installationen ist es nicht erforderlich eine x64 Hardware Plattform zu verwenden, um in den Genuss der Vorteile von debmatic zu kommen. Was genau debmatic ist, habe ich im Artikel debmatic – Präsentation Entwicklung und Ausblick – Nachlese Usertreffen 2019 beschrieben. Wo sind die wesentlichen Vorteile von debmatic. Gegenüber RaspberryMatic ist der wesentliche Vorteil, dass man auch andere Software auf der gleichen Hardware zusätzlich installieren kann. Der Vorteil gegenüber piVCCU/piVCCU3 ist die Tatsache, dass man die Ressourcen für den Container einsparen kann. Bei ioBroker als zusätzliche Software ist der RAM dann eventuell ein Problem, aber wenn man sich für OpenHab oder FHEM entscheidet, ist dieses Problem nicht mehr problematisch. Ich habe in meiner Testinstallation beispielsweise ein OpenHab laufen, ebenfalls auf einem Tinker Board. Da ist von dem vorhandenen 2GB RAM noch deutlich über 1GB frei.

Kritisch könnte es mit der SD Karten werden, wobei ich sagen muss, das mir selbst bisher noch keine den Dienst quittiert hat, aber man sollte es in Betracht ziehen, dass dieses Risiko besteht. Bei dem Einsatz eines Tinker Board S relativiert sich dieses Risiko durch die eingebaut eMMC dann etwas. Ich fahre meine produktive HomeMatic Zentrale mit RaspberryMatic auf einem Tinker Board S und das funktioniert sehr schnell und ohne jegliche Probleme.

Auch preislich sind die SBCs (Single Board Computer) natürlich deutlich günstiger als beispielsweise ein Intel NUC. Beim Raspberry Pi seid ihr mit unter 50 Euro dabei, mit einem Tinker Board S müsst ihr auch unter 100 Euro investieren. Bei einem Intel NUC fallen selbst bei einem Einsteigermodell mit RAM und Festplatte schon über 200 Euro an.

Da ich auch immer wieder Fragen zum Stromverbrauch bekomme, führe ich aktuell entsprechende Messungen mit folgenden Systemen durch:

In 14 Tagen werde ich die Ergebnisse hier im Blog veröffentlichen, denn auch das ist sicher für den ein oder anderen User eine Entscheidungsgrundlage. 

Voraussetzungen

Für die Installation von debmatic sind die Voraussetzungen sehr überschaubar. Es muss das entsprechende ARMBIAN Image mit mindestens einer Kernel Version 4.9 heruntergeladen und auf eine Micro-SD Karte geschrieben werden. Unter den folgenden Links könnt ihr diese Images in zwei Versionen heruntergeladen werden. Zum einen als Armian Scretch oder als DESPTOP Armian Bionic.ei Versionen heruntergeladen werden. Zum einen als Armian Scretch oder als DESPTOP Armian Bionic.

Image entpacken und auf Micro-SD-Karte schreiben

Je nachdem für welches Image ihr euch entscheidet, müsst ihr es zuerst entpacken, damit ihr die entsprechende Image Datei zur Verfügung habt. Wie üblich muss dann die Image Datei mit dem entsprechenden Tool auf die Micro-SD-Karte geschrieben werden. Ich mache das aktuell in der Regel mit dem Programm ETCHER. Die Nutzung ist selbsterklärend.

Image Datei auswählen, Laufwerk auswählen und auf „FLASH“ klicken.

Erster Start Tinker Board

Nachdem ihr die Image-Datei auf die Micro-SD-Karte geschrieben habt, müsst ihr diese in den entsprechenden Slot des Tinker Boards einschieben, das Board via RJ45 Patchkabel mit dem Netzwerk verbinden. Funkmodul muss entweder auf der Platine über GPIO oder via USB mit der Platine HB-RF-USB verbunden sein. Zuletzt ist die Stromversorgung zum Board herzustellen.

Danach bootet das System und ihr könnt es beispielsweise über euren Router im Netzwerk finden:

Unter dem Namen tinkerboard findet ihr das neue System in eurem Netzwerk

Anmelden über Putty

Nachdem das System oben ist, könnt ihr euch über Putty und SSH anmelden. UserID ist dabei „root“ und das Standard-Passwort ist „1234„.

Nach der Anmeldung werden ihr aufgefordert ein neues Password zu vergeben!

Wie oben zu sehen ist, müsst ihr ein neues Passwort vergeben, welches ihr euch natürlich unbedingt merken solltet. Ihr könnt dann anschließend noch einen zusätzlichen User einrichten oder mit CTRL+C abbrechen. Wenn ihr über SSH mit Hilfe von Putty auf das neue System kommt, könnt ihr im nächsten Schritt mit der Installation von debmatic beginnen Dazu sind im PUTTY die nachfolgenden Befehle einzugeben. Ihr könnt diese hier aus dem Artikel kopieren, um diese dann im PUTTY einzufügen (Lediglich die rechte Maustaste drücken). Zur Ausführung des jeweiligen Befehles ist dann nur noch die ENTER-Taste zu drücken.

Installation

1.) Hinzufügen des debmatic apt Repositories

wget -q -O - https://www.debmatic.de/debmatic/public.key | sudo apt-key add -
sudo bash -c 'echo "deb https://www.debmatic.de/debmatic stable main" > /etc/apt/sources.list.d/debmatic.list'
sudo apt update

Ihr könnt die obigen Befehle komplett kopieren und in PUTTY zur Ausführung reinkopieren. Nach der ersten Zeile erscheint die Meldung „OK“ und ihr müsst einmal die ENTER-Taste drücken.

In diesem Screenshot seht ihr die Befehle, die OK Meldung und den Beginn der Installations-Informationen.
Hier seht ihr den Rest der Meldungen. Nach der Meldung „PLease wait …“ springt das System wieder auf die Eingabe Forderung.

2.) Installation der Kernel Header

sudo apt install `dpkg --get-selections | grep 'linux-image-' | grep '\sinstall' | sed -e 's/linux-image-\([a-z0-9-]\+\).*/linux-headers-\1/'`

Auch diesen Befehl könnt ihr ins PUTTY kopieren und ausführen. Nachdem er abgearbeitet wurde, erscheint wieder die Eingabe Aufforderung.

3.) Installation der Kernel Module

sudo apt install pivccu-modules-dkms

Nun kommt der nächste Befehl und die dazugehörenden Screenshots. Da sehr viele Meldungen kommen, habe ich lediglich den Start und das Ende in den Screenshot kopiert.

Befehlseingabe und der Beginn der Installations Meldungen.
Ende der Installations Meldungen und erneute Eingabe Aufforderung.

4.) Installation der Device Tree Patches (Dieser Schritt kann übersprungen werden, falls kein Funkmodul direkt auf die GPIO Leiste aufgesteckt wird)

sudo apt install pivccu-devicetree-armbian

Wie oben beschrieben muss dieser Befehl nur abgesetzt werden, wenn ihr das Funkmodul auf der GPIO Leiste des Tinker Boards aufgesteckt habt. Solltest ihr die Platine HB-RF-USB verwenden und somit das Funkmodul über ein USB-Kabel abgesetzt betreiben, könnt ihr diesen Befehl weglassen. Ich habe bei meinen Testen beides probiert und beides hat funktioniert.

Oben seht ihr die Ausgabe wenn ihr den Befehl abgesetzt habt.

5.) Neustart des Systems

sudo reboot

Wenn alle obigen Befehle sauber durchgelaufen sind, ist es an der Zeit mit dem REBOOT Befehl das System neu zu starten. Es dauert dann etwas eine Minute und das System ist wieder hochgefahren und ihr könnt euch erneut über PUTTY anmelden.

6.) Installation von debmatic

Mit dem folgenden Befehl findet dann im letzten Schritt die eigentliche Installation von debmatic statt.

sudo apt install debmatic
Hier seht ihr die Eingabe des Befehles und den Anfang der Installations Meldungen. Am Ende seht ihr die Abfrage Y/n und es reicht wenn ihr ENTER drückt, da das Y groß geschrieben ist und somit den Standard darstellt. Ihr könnt natürlich auch Y eingeben.
Hier seht ihr den Rest der Meldungen und nach Abarbeitung des Befehles ist die Installation abgeschlossen und ihr könnt debmatic starten.

Starten von debmatic

Jetzt stellt sich die Frage, wie starte ich debmatic? Ganz einfach, ihr öffnet ein Browserfenster und gebt die entsprechende IP-Adresse ein, in meinem Test 192.168.1.63. 192.168.1.63.

Dadurch startet die bekannte WebUI Startseite und bis dahin durchlauft ihr beim ersten Start die Sicherheitshinweise und die Aufforderung ein Passwort zu vergeben. Diese sind identisch mit einer Neuinstallation auf einer CCU2, CCU3 oder RaspberryMatic. Was sofort auffällt ist die Tatsache, dass ihr nicht nach den gewünschten Einstellungen der Firewall gefragt werdet. Diese in HomeMatic integrierte Firewall hat Alex ausgebaut, weil es bessere Firewalls gibt, die später eingebaut werden. Aktuell befinden wir uns ja noch im Beta-Status.

Aufforderung ein Administrator Passwort einzugeben!
Sicherheitshinweise müssen bestätigt werden!

Dann ist es endlich soweit, wir sind das erstemal auf debmatic angemeldet:

Startseite der debmatic WebUI mit der dazugehörenden Firmwareversion.

Die Information der System-Plattform ist ein von mir verwendetes Hilfsmittel, welchen ich verwende um die im Augenblick sechs unterschiedlichen Systeme schnell erkennen zu können. Beim Start des jeweiligen Systems wird eine Systemvariable gesetzt und auf dem Startbildschirm angezeigt.

Diverse Testsysteme in meinem Netzwerk

FAZIT

Die Installation von debmatic war sehr einfach und hat wie hier beschrieben reibungslos funktioniert. Es gibt einige Änderungen innerhalb der WebUI, welche ich in einem Folgeartikel im Detail vorstellen werde. Ich habe testweise ein paar Aktoren angelernt (HomeMatic und HomeMatic IP). Auch das hat kein Problem dargestellt.

Als nächstes werde ich mal einen Backup meiner Zentrale zurückladen und Testen wir das funktioniert. Dabei ist heute bereits klar, dass die AddOns nicht unterstützt werden. Wahrscheinlich werde ich die AddOns vor dem Backup deinstallieren. Sie werden zwar im debmatic nicht übernommen, belegen aber Speicherplatz. Da ist es einfacher sie nicht mitzusichern, um sie dann im debmatic manuell zu löschen in den Linux Verzeichnissen.

Es existieren auch bereits einige AddOns, welche von Alex bereits umgesetzt worden sind. Diese Programme können mit APT installiert werden und weitere werden folgen.

RAM Verbrauch debmatic

Aktuell ist auf dem Tinker Board lediglich das debmatic installiert und dies benötigt von dem vorhandenen Arbeitsspeicher in Größe von 2GB nur 15%, also 300 MB. Daran sieht man, das hier noch Luft nach oben ist.

Belegter Arbeitsspeicher: 15% (300MB von 2GB belegt mit depmatic.

Aus diesem Grund finde ich die Installation auf einem Tinker Board zum Testen von debmatic absolut ausreichend. Parallel dazu werde ich aber auch auf meinen Intel NUC eine Installation durchführen.

Nun bleibt mir nur noch euch viel Spaß beim Testen von debmatic zu wünschen. Jeder Tester der debmatic installiert, hilft Alex bei der Weiterentwicklung und bei der Behebung eventueller Fehler.

3 Kommentare
  1. Enrico
    Enrico sagte:

    Die unter „Voraussetzungen“ genannten Versionen sind in der Zwischenzeit etwas veraltet.
    Aktuell wäre damit Armbian Bionic oder Armbian Focal. Beides baut auf Ubuntu auf, wobei Bionic die LTS aus 2018 ist und Focal die aus 2020.
    Die o.a. Version Stretch ist aus der Debian Schiene. Hier wäre Buster aktuell.

    UNter https://www.armbian.com/tinkerboard/#kernels-archive-all oder https://armbian.systemonachip.net/dl/tinkerboard/nightly/ finden sich die letzten Versionen.

    Ich werde mich an Focal versuchen. Dies setzt auf Kernel 5.9 auf.

    Antworten
  2. Sören
    Sören sagte:

    Hallo. Ich hatte auch erfolgreich debmatic auf das Asus TinkerBoard installiert. Hat alles gut geklappt , nur nach kurzer Zeit funktionierte es nicht mehr. Es ist ein System in der Ferne ohne Physischen Zugriff. Darauf installiert sind : Iobroker , motioneye und dann war debmatic drauf was jetzt nicht mehr geht. Gibt es eine Möglichkeit debmatic komplett zu deinstallieren und dann neu zu machen ?
    SSH Zugriff ist möglich.
    Grüße von der Spree

    Antworten
    • Alex
      Alex sagte:

      Hi,

      das kann ganz normal mittels apt gemacht werden.
      „apt remove debmatic“ löscht die Programmdateien, lässt die Nutzerdaten aber weiter bestehen.
      „apt purge debmatic“ löscht beides. Also der ganz normale Debian/Ubuntu Weg.

      Viele Grüße
      Alex

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Sören Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert