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Bose Soundlink Revolve im Praxistest

Erst vor wenigen Wochen hat Bose seine neuen tragbaren Lautsprecher vorgestellt. Die beiden neuen Geräte hören auf die Namen Revolve und Revolve+. Es sind zwei unterschiedliche Größen in zwei verschiedenen Farben verfügbar. Der Revolve und Revolve+ folgen dem Soundlink mini II nach, der vor ca. 2 Jahren erschienen ist.

Optisch und auch technisch unterscheiden sich die neuen Boxen aber stark vom Soundlink mini. Der Revolve erinnert bei seiner Form eher an eine Vase oder in der größeren Variante an eine Milchkanne. Das liegt daran, dass der Sound nicht wie bei üblichen Lautsprecher nach vorne abgegeben wird über eine horizontal liegende Membran in alle Richtungen reflektiert wird (360° Sound).

Die Lautsprechermembran so ausgerichtet, das der Lautsprecher überall im Raum aufgestellt werden kann, ohne das dieser direkt geortet wird. Das ist bei meinem Praxistest auch aufgefallen. Gerade auf der Terrasse im Freien kann die neue Revolve ihre Stärken ausspielen. Egal wo die Personen sitzen, jeder hat bekommt einen klaren, unverzerrten Ton. Für den Innenbereich hingegen finde ich persönlich den Soundlink mini II besser. Durch die Reflektion an der Wand wird der Bass noch verstärkt. Daher sollte der Soundlink mini II auch nicht im freien Raum aufgestellt werden.

Kopplung und Funktionen

Wie auch beim mini II können mehrere Bluetooth-Geräte parallel gekoppelt werden, sodass ein einfacher Wechsel zwischen den Quellen möglich ist. Ein weitere Feature, das ich leider noch nicht testen konnte, ist der Party-Modus, bei dem 2 Geräte zusammengeschaltet werden können. Dies kennt man bereits bei Sonos oder KEF Boxen. Auch neu ist, dass die Box in Zusammenhang mit einer App benutzt werden kann. Hier kann z.B. der Bluetooth-Name geändert werden.

Haptik und Verarbeitung

Die Haptik und die Verarbeitung sind wie bei Bose üblich sehr gut. Durch eine Gummierung an der Unterseite der Box ist diese rutschfest und kann so auch auf glatten Untergründen stabil aufgestellt werden. Praktisch ist zudem das integrierte Gewinde, mit dem die Box z.B. auf ein Stativ montiert werden kann. Das Gewinde findet bereits bei Kameras Einsatz, sodass kein Spezial Zubehör gekauft werden muss.

An der Oberseite wurde ebenfalls ein gummiartiges Material verwendet. Dieses ist leider etwas anfällig, Schmutz anzuziehen. Nach einer Weile sieht die Box an der Oberseite etwas ranzig aus, kann aber leicht gereinigt werden. Gerade im Sommer sind Hände mit Sonnencreme Gift für die Optik der Box ;-)

Das Gehäuse wird wie aus einem Guss und die Bohrungen für den Schall sind sehr sauber ausgeführt, es sind keine scharfen Kanten oder andere unsauber verarbeiteten Stelle zu sehen. Die Oberfläche ist wenig anfällig für Kratzer.

Vorteilhaft ist auch, dass die Box spritzwassergeschützt ist. Bei einem kleinen Schauer muss die Box nicht direkt in Sicherheit gebracht werden. Es sollte aber dringen vermieden werden, dass größere Mengen Wasser an das Gerät kommen. Auch ein direktes Eintauchen ist nicht vorgesehen.

Software / Sprachassistent

Wie auch schon beim Soundlink mini II gibt es ein Sprachassistent, der einen durch den Kopplungsvorgang führt. Auch wird der Name des verbundenen Gerätes ausgegeben, sodass man schnell weiß, welches Gerät verbunden ist.

Sehr schade finde ich, dass die bekannten Schwachstellen bzw. fehlenden Funktionen, die mir schon beim Soundlink mini II aufgefallen sind immer noch nicht behoben worden sind.

So kann z.B. die Freisprechfunktion nicht deaktiviert werden. Das finde ich wirklich sehr nervig. Ein Beispiel dafür: Die Musik läuft und ich werde angerufen, die Box spricht den Namen des Anrufers, der im Telefonbuch hinterlegt ist. Das muss nicht unbedingt, sein, das auf einer Party nicht jeder wissen muss, von wem ich gerade angerufen werde.

Nachdem das Gespräch angenommen worden ist und am iPhone ausgewählt wurde, dass das Gespräch am iPhone geführt werden soll, springt es zufällig wieder auf die Box, ohne dass man dies mitbekommt. Das ist wirklich nervig, daher habe ich mir angewöhnt, die Box auszuschalten, sobald ein Anruf eingeht. Schade, dass hätte man ohne Probleme bei Bose implementieren können!

Funktionen wie NFC oder aptX sind leider ebenfalls nicht zu finden. Hier liegen selbst Hersteller wie Anker oder andere chinesische Lieferanten weit vorn. Solche Funktionen gehören dort schon längst zum Standard.

Soundqualität

Doch nun genug der Kritik, die Soundlink Revolve macht beim Sound eine super Figur! Der Bass ist etwas schwächer als beim Soundlink mini bzw. mini II. Das liegt aber auch daran, dass der mini den Sound gerichtet abgibt. Sobald dieser in der Ecke eines Raumes platziert wird, kann durch die Reflektion an der Wand der Bass noch viel stärker wahrgenommen werden.

Beim Revolve wird ein anderes Konzept verfolgt. Dieser klingt räumlicher und der Ton wird in alle Richtungen abgegeben. Das ist für den Außenbereich viel besser. Zwar leidet wie schon gesagt der Bass etwas darunter, die Dynamik und das räumliche Empfinden sind beim Revolve aber besser.

Der Sound ist klar und der Dynamikumfang ist sehr hoch. Die Lautstärke könnte für mein Empfinden etwas höher sein. Von anderen Herstellern in dieser Preisklasse ist man da etwas mehr gewöhnt.

Lohnt sich der Umstieg wenn man einen Soundlink mini I / II hat?

Jein! Für den Außenbereich finde ich den Revolve besser, es liegen aber auch keine Welten zwischen den Geräten. Wer einen alten Soundlink mini der 1. Generation hat und Probleme mit dem Akku hat, der kann sich einen Umstieg überlegen. Auch ist mir aufgefallen, dass der Soundlink mini II noch recht hohe Wiederverkaufspreise bei eBay und auch auf eBay Kleinanzeigen erzielt. Wer also etwas Neues haben will und bereit ist ein paar Euro in die Hand zu nehmen, der macht beim Revolve nichts falsch.

Der Revolve spielt vom Gewicht und von der Größe in der gleichen Liga wie die Soundlink mini Familie. Wer mehr Sound haben will kann auch zum Revolve+ greifen. Dieser ist aber dann auch deutlich größer und schwerer und daher für den portablen Einsatz eher weniger geeignet.

Mit dem Revolve ist Bose eine Gute Box gelungen, die leider was die Software angeht leider nicht ganz zeitgemäß ist. Der Sound hingegen stellt aber viele andere Geräte in den Schatten.

2 Kommentare
    • Sebastian
      Sebastian sagte:

      Hallo Erich, das ist leider nicht möglich. Du kannst entweder über Bluetooth oder aber über den Line-In Musik abspielen.

      Antworten

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