Testbericht Joby GorillaPod mit Kugelkopf

Joby-Gorilla-PodIch bin schon etwas länger auf der Suche nach einem vernünftigen Stativ für die Reise oder den Wochenendausflug. Dabei ist mir sehr wichtig, nicht ein riesiges Paket mit mir herumtragen zu müssen, auch das Gewicht spielt eine sehr große Rolle. Viele Reisestative sind leider sehr schwer und sperrig oder aber viel zu teuer für den seltenen Einsatz.

Ich mache sehr gerne Langzeitbelichtungen, hierbei ist es wichtig, ein Stativ zu benutzen, das auch bei etwas windigerem Wetter nicht anfängt zu schwanken. Auch mache ich gerne Fotos aus ungewöhnlichen Winkeln, sodass viele Stative dafür nur begrenzt geeignet sind. Die GorillaPods hatte ich bereits länger auf meiner Wunschliste, doch der Preis war mir bisher etwas zu hoch. Doch gerade vor dem Urlaub habe ich mich entschlossen das Teil für meine DSLR zu kaufen. In diesem Artikel möchte ich euch gerne meine Erfahrungen damit schildern. 

Angeboten wird das Stativ mit Kugelkopf (Link) und ohne Kugelkopf (Link). Der Originale von Joby hat mich beim Preis-/Leistungsverhältnis nicht auf Anhieb überzeugt, sodass ich mich für einen Kugelkopf von Andoer entschieden habe (Amazon-Link). Dieser hat sehr gute Bewertungen erhalten und ist auch etwas preiswerter als der von Joby. Durch das standardisierte Gewinde lassen sich nahezu alle Kombinationen aus Kugelköpfen und Stativen kombinieren. Wer bereits einen Kugelkopf hat, kann diesen natürlich ebenfalls verwenden. Viele Berichten, dass Sie das Joby auch ohne Kopf verwenden, natürlich geht das auch, dann muss aber etwas mehr Sorgfalt beim Aufstellen des Stativs angewendet werden, damit die Bilder im Nachhinein nicht schief werden.

Erster Eindruck des GorillaPods: Nach dem Auspacken aus der Verpackung musste ich feststellen, dass die einzelnen Glieder vom GorillaPod sehr straff saßen und diese nur mit etwas Kraft zu bewegen waren. Ich habe daher jede Kugel einzeln bewegt und gedreht. Dadurch lassen sich die einzelnen Beine später besser um Gegenstände schlingen. Die Montage des Kugelkopfes ging ohne Probleme, dieses wird über eine große Schraube an der Unterseite befestigt.

Einsatz als stehendes Stativ: Ich nutze den GroillaPod gerade auf Reisen, damit ich auf ein Dreibein-Stativ verzichten kann. Hier solltet ihr stets darauf achten, dass die Beine vom GorillaPod nicht zu weit auseinander stehen, da sonst durch das Gewicht der Kamera und der zusätzliche Hebel durch das Objektiv die gesamte Konstruktion langsam in sich zusammensacken kann. Gerade bei Langzeitbelichtungen ist dies sehr kontraproduktiv und führt zu Verwacklungen und unscharfen Bildern. Auch solltet ihr versuchen, die Kamera so auf dem GorillaPod zu montieren, dass sich ein Bein stehts unter dem Objektiv befindet, um den Hebel abzufangen, so wird verhindert, dass die Kamera zu schnell umfällt. Man muss allerdings dazu sagen, dass ich eine sehr schwere Ausrüstung auf dem GorillaPod montiert habe:

Die Kamera wiegt gute 1230 gramm zusammen mit einem Tamron 17-55 mm Objektiv, dazu kommt der Kugelkopf der ein Gewicht von 340 gramm auf die Wage bringt. Damit befindet man sich zwar noch nicht am oberen Limit der angegeben 3 kg, die das Stativ laut Hersteller tragen kann, doch viel mehr würde ich dem GorillaPod auch nicht zutrauen wollen.

                                        

Ich muss leider sagen, dass der GorillaPod keine besonders gute Figur als Ersatz für ein normales Stativ macht, da hier einfach zu viele Einschränkungen vorhanden sind. Seine Vorteile kann er aber ganz klar bei unebenen Böden oder Gegenständen ausspielen, an die er sich klammern kann.

Einsatz als „klammerndes“ Stativ: Hier kann der GorillaPod glänzen und ist voll in seinem Element. Durch die frei beweglichen Arme kann das Stativ an fast jedem Gegenstand befestigt werden. Jede Kugel ist dabei mit einem Gummi überzogen, dadurch entsteht zusätzliche Haftreibung. So kann der Joby auch an glatten Rohren oder Stangen (z.B. Straßenschildern oder Geländern) befestigt werden. Der Vorteil beim Kugelkopf besteht darin, dass ihr euch während des Aufbaus keine großen Gedanken über die Ausrichtung der Kamera machen müsst, da der Winkel über die Kugel in alle Richtungen ausgeglichen werden kann.

Fazit: Das Joby GorillaPod ist ein nettes Stativ, das seine Stärken bei Untergründen und Gegenständen ausspielen kann, an denen kein normales Stativ eingesetzt werden kann. Als Alternative zu einem Dreibein nur bedingt einsetzbar, da die maximale Höhe nicht besonders groß ist und die Konstruktion gerade bei schwereren Kameras zur Instabilität neigt. Trotzdem nehme ich das GorillaPod lieber mit auf eine Reise, da das Packmaß einfach unschlagbar ist. Für kleinere Kameras gibt es auch leichtere Versionen des GorillaPods (Amazon-Link).

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert