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Projekt Teil 01 – Hardware – RaspberryMatic und ioBroker unter PROXMOX auf einem Intel NUC

Nachdem ich euch in der Einführung zu diesem Projekt das Ziel vorgestellt habe, werde ich in diesem Artikel meine Auswahl der Hardware aufzeigen. Die Entscheidung ein Intel NUC zu nehmen, stand für mich von Beginn an fest. Nicht weil es keine anderen x86 Mini-PCs gibt, sondern weil ich bereits einen Intel NUC NUC6AYH der 6. Generation besitze und als Vergleich einen schnelleren Intel NUC NUC8I3BEK der 8. Generation bestellt habe. Aktuell habe ich Proxmox bereits mit RaspberryMatic und ioBroker auf dem Intel NUC6AYH laufen und bin von der Performance echt begeistert. Den zweiten NUC habe ich beschafft um zu Testen ob es noch schneller geht. Ausserdem kann der NUC8I3BEK bis zu 32 GB RAM verwalten, was für eine größere ioBrocker Installation von Vorteil ist.

Allgemeines zum Intel NUC

Neben den Mini-Computern auf ARM-Basis, gibt es auch welche mit klassischen x86-CPUs. Die wohl bekanntesten Vertreter sind die Boards und Barebones der NUC-Serie von Intel. NUC bedeutet ausgesprochen „Next Unit of Computing“. Seit der Vorstellung der ersten NUCs im Jahr 2013 hat sich der Formfaktor kaum verändert, das Innenleben sehr wohl. Der NUC gilt mit seiner Größe auf jeden Fall als Kleincomputer. Wenn wir uns den NUC im Verhältnis zum Raspberry PI oder Asus Tinker Board anschauen, so ist einer der größten Unterschiede das Fehlen einer GPIO-Leiste. Damit scheiden alle Projekte aus, welche eine solche Schnittstelle voraussetzen. Dies spielt aber für dieses Projekt überhaupt keine Rolle, weil wir einen Server einrichten möchten, auf dem wir verschiedene Systeme betreiben können.

Der NUC macht diesen Nachteil aber durch andere Fähigkeiten wieder wett. Als potenzieller Interessent für einen NUC muss man sich sowieso die Frage stellen, welche Funktionen man benötigt und auf welche man verzichten kann. Den NUC gibt es sowie nicht – es handelt sich in der Zwischenzeit um eine Palette von 8 Generationen mit verschieden Prozessoren und Fähigkeiten. Das macht die Auswahl nicht einfacher und ob meine Wahl dann die absolut richtige war, wird sich zeigen. Dieser Artikel kann euch hoffentlich bei der Auswahl helfen.

Selbst die ältesten NUCs und am schwächsten ausgerüsteten Varianten mit Atom-Doppelkern oder Celeron Prozessoren sind leistungsmäßig stärker als jeder Raspi. Von den aktuell stärksten NUCs mit i3, i5 oder i7 Prozessoren ganz zu schweigen.

Größenvergleich

Das weder eine Raspberry Pi noch ein ASUS Tinker Board als Plattform für eine Hypervisor Lösung mit Proxmox in Frage kommt, sollte völlig klar sein. Aus diesem Grund möchte ich auch den Intel NUC nicht mit der CCU3 (Raspberry Pi) oder eine ELV Lösung mit einem Tinker Board S vergleichen.

Ich möchte aber den Lesern, die bisher noch nichts mit einem Intel NUC zu tun hatten das Größenverhältnis der drei Systeme zeigen. Im Beitragsbild seht ihr alle drei Varianten in Originalgröße nebeneinander. Von links nach rechts: ELV Charly Gehäuse, eQ3 CCU3, Intel NUC8i3BEC. Der Größenunterschied ist wie ihr sehen könnt nur sehr gering.

Nachfolgend habe ich zum direkten Vergleich auch noch ein Foto eingestellt, auf dem ihr den NUC8i3BEC und darauf ein weißes Charly Gehäuse von ELV seht.

Der NUC8i3BEK ist rundherum nur knapp 5 mm größer und auch nur minimal höher. Die eigentlichen Unterschiede liegen eindeutig im Inneren und in der Haptik. Das Intel NUC Gehäuse ist deutlich hochwertiger.

Lieferumfang NUC8i3BEK

Die Lieferung des Intel NUC8i3BEK besteht aus den folgenden Teilen:

  • Intel NUC8i3BEK
  • Netzteil inkl. Netzkabel
  • VESA-Halterung
  • Schrauben für VESA-Halterung
  • Schrauben für M.2 22×42
  • Dokumente (Safety Information / User Manual)

Externe Anschlüsse

Vorderseite

  • Dual Array Mikrofon
  • HDD Status LED
  • Infrarotempfänger (CIR)
  • 1x USB 3.1
  • 1x USB 3.1 – Charging Port (Gelb)
  • 3,5mm Klinke (Audio Out/Mic-In)
  • Power-Button

Rückseite

  • Netzteilbuchse
  • 1x HDMI 2.0a (4K@60Hz)
  • 1x Gigabit LAN (Intel I219V)
  • 2x USB 3.1
  • 1x USB-C (Thunderbolt 3, DisplayPort 1.2 oder USB 3.1 Gen. 2)

Linke Seite

  • Kensington Lock
  • Micro-SD Kartenleser

CPU

In der Intel NUC8iBEK ist ein Intel Core i3-8109U verbaut. Dabei handelt es sich um eine Ultra-Low-Power CPU der 8. Generation (Coffee Lake U), welche im 14nm-Verfahren gefertigt wird.

Der Intel Core i3-8109U besitzt 2 Kerne und arbeitet mit einem Grundtakt von 3,00GHz. Im Turbomodus wird dieser Takt auf 3,60GHz (Single-Core) bzw. 3,20GHz (Multi-Core) erhöht.

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Netzwerk

Die NUC verfügt über einen Gigabit Netzwerkanschluss (Intel I219-V), AC-WLAN mit 1733 Mbps (Intel Wireless-AC 9560) und Bluetooth in der Version 5.0.

Datenträger

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei der Intel NUC8i3BEK um ein Barebone-Gerät. Das bedeutet, vor der Inbetriebnahme muss ein Datenträger verbaut werden. Die Intel NUC8i3BEK bietet einen Steckplatz für eine M.2 SSD (22x42mm oder 22x80mm).

Der Steckplatz für die M.2 SSD ist mit 4 Lanes per PCIe 3.0 angebunden. Das bedeutet, dass der Slot eine theoretische Übertragungsrate von bis zu 3938 MB/s bietet.

Arbeitsspeicher

Die Intel NUC8i3BEK unterstützt 1,2V, DDR4, SO-DIMM-Module mit einer Taktrate von bis zu 2400MHz. Die maximale Speichergröße die im System verbaut werden kann, beträgt 32GB.

Verarbeitung / Design

Das Gehäuse beim Intel NUC8i3BEK besteht zum ersten Mal zu großen Teilen aus Kunststoff. Bei den Vorgängern der NUC mit i3 Prozessor war das Gehäuse immer aus Aluminium. Hier hat Intel also ein wenig an den verwendeten Materialien gespart. Dem sehr guten optischen Gesamteindruck schadet das aber nicht, denn auch aktuell wirkt es sehr hochwertig.

Ansonsten hat sich eigentlich nicht viel gegenüber den Vorgängern geändert. Der Deckel besteht auch aktuell noch aus einer ziemlich kratzempfindlichen, schwarz glänzenden Oberfläche und die Gehäusefarbe ist weiterhin in einem dunklen Grau gehalten. Was die Abmessungen anbetrifft, gibt es zwei Versionen. Die höhere Version NUC8i3BEH hat die Maße von 117 x 112 x 51mm und kann neben einem M.2 SSD (22x42mm oder 22x80mm) Laufwerk auch noch ein SATA3 2,5″ Laufwerk (HDD oder SSD) mit einer maximalen Geschwindigkeit von 6GB/s (600MB/s) aufnehmen. Die flachere Version NUC8i3BEK hat die Maße von 117 x 112 x 34mm und kann lediglich ein M.2 SSD (22x42mm oder 22x80mm) aufnehmen. Auf dem nachfolgenden Foto seht ihr die Größenunterschiede der beiden Versionen.

Einbau SSD und RAM

Der Einbau der oben gelisteten Hardwarekomponenten gestaltet sich bei einem NUC sehr einfach. Ihr müsst nur die vier Kreuzschlitzschrauben im Gehäuseboden losschrauben. Verloren gehen können diese nicht, weil sie in den Gummifüßen „festhängen“. Dies spricht meiner Meinung nach auch für die Wertigkeit des Ganzen. Hier haben sich die Entwickler Gedanken gemacht. Auf dem folgenden Foto seht ihr das Innenleben des NUCs nach der Abnahme des Gehäusebodens. Ich finde das Ganze sieht sehr übersichtlich und sauber aufgebaut aus. Da zeigt sich, dass es den NUC zwischenzeitlich bereits in seiner 8. Generation gibt.

Der Einbau der M.2 SSD (22x80mm) ist ebenfalls sehr simpel. Es muss lediglich die Befestigungsschraube (zu sehen links unten auf dem obigen Foto) herausgeschraubt werden. Die SSD in den Slot einschieben, leicht nach unten drücken und mit der soeben gelöste Schraube fixieren, das warsn gelöste Schraube fixieren, das wars.

Als Nächstes werden die RAM Bausteine eingesetzt. Auch diese werden nur in den Slot geschoben und dann nach unten gedrückt bis sie Einrasten. Da ich noch einen 8 GB Baustein hatte, habe ich zusätzlich zu den neu gekauten 16 GB den 8 GB mit eingebaut (siehe Foto).

Abschließend wieder den Boden mittels der vier Kreuzschlitzschrauben befestigen und unser „Powerserver“ ist fertig ausgestattet.

Fazit

Damit ist der Teil 01 des Projektes beendet und im nächsten Teil beschreibe ich euch wie ihr den Intel NUC8i3BEC mit der Hypervisor Software PROXMOX versehen könnt und das System erstmals gestartet wird.

Für den nächsten Schritt wird auf alle Fälle eine USB Tastatur, eine USC Maus, ein USB Stick, ein HDMI-Kabel sowie einen Bildschirm. Weil für die Installation von Proxmox müssen wir mit dem System interagieren und die Reaktion sehen können. Zusätzlich wie schon in der Einleitung beschrieben, benötigen wir natürlich die USC Platine von Alex Reinert, um die HomeMatic bzw. HomeMatic IP Komponneten vom neuen Server ansprechen zu können.

Eine weitere Voraussetzung für alle Lösungen mit einer Hardware ohne eine GPIO Leiste zum Anschluss der HomeMatic Funkmodule ist die von Alex Reinert entworfene Platine HB-RF-USB-TK. Damit ist es möglich über eine USB-Schnittstelle die HomeMatic Funkmodule (alt und neu) anzuschließen und zu verwenden. Das funktioniert auch einwandfrei mit der PROXMOX Lösung. Ihr könnt die Platine HB-RF-USB-TK, sowie das ebenfalls von Alex Reinert entwickelte Gehäuse im smartkram Shop erwerben.

Wenn ihr Fragen habt, schreibt mir einfach. Ansonsten viel Spaß bei Umsetzen und Lesen.

13 Kommentare
  1. Michael
    Michael sagte:

    Hallo Werner,
    ich versuche mich gerade schlau zu lesen und bin am Überlegen ob ich mir einen NUC zusammen ´stelle.

    USC Platine von Alex Reinert,
    die finde ich nicht oder gibt es einen Druckfehler? USB ??

    Danke

    Antworten
  2. Hartmut
    Hartmut sagte:

    Hallo Werner,
    Super Ausführungen auf Deiner WEB -SITE!
    Ich betreibe unter Ubuntu und mit einem NUC der älteren Generationen den NUCDN2820 FYKH0.
    Hardware 4 GB RAM DDR 3-!600
    128 GB SCAN Disk SSD FHEM mit FS20 und FHT Komponenten.
    Da ich unter fhem ca. 15 Aktoren mit den entsprechenden Sendern betreibe und die entsprechenden Komponenten FS20 nicht mehr verfügbar sind muss ich updaten.
    Da ich schon über 70. bin fehlt mir das Feedback meiner früheren Kollegen und ich bin froh
    noch so nette Menschen wie Dich im Netz zu finden die Ihr Wissen weitergeben.
    Meine Frage ist nun, kann ich mit dieser bei mir vorhandene Hardware Dein Project realisieren?
    LG
    Hartmut

    Antworten
  3. Thomas
    Thomas sagte:

    Hallo Werner,
    Bei meiner Installation ist nach sehr kurzer Zeit die SSD abgeraucht. Im Proxmox Forum habe ich auch schon was zum Thema gelesen, verstehe jedoch nur Bahnhof… Angeblich verbraucht Proxmox die SSD’s viel schneller als andere Systeme. Kannst Du diesbezüglich schon irgend etwas berichten oder eventuell sogar eine Empfehlung für SSD’s aussprechen? Hab schon überlegt eine spezielle Server SSD zu erwerben um die Ausfallsicherheit zu erhöhen.

    Danke und Gruss Thomas

    Antworten
    • Werner
      Werner sagte:

      Hallo,

      trotz umfangreicher Recherche habe ich keine eindeutige Informationen zum Stromverbauch gefunden. Lediglich die folgenden Angaben konnte ich ermitteln:
      NUC6CAYH = 6,5 Watt im Ruhemodus unter Windows 10
      NUC893BEK = 5,5 Watt im Ruhemodus unter Windows 10
      Rasperry Pi4 = 3,7 Watt im Ruhemodus ohne Installation

      Der Verbrauch unter Last hängt natürlich stark von der Last ab. Um hier eine genauere Aussage machen zu können, werde ich nach Abschluss des Projektes mal im Normalbetrieb ein Leistungsmessung durchführen.

      Gruss
      Werner

      Antworten
    • Werner
      Werner sagte:

      Hallo Nils,

      trotz umfangreicher Recherche habe ich keine eindeutige Informationen zum Stromverbauch gefunden. Lediglich die folgenden Angaben konnte ich ermitteln:
      NUC6CAYH = 6,5 Watt im Ruhemodus unter Windows 10
      NUC893BEK = 5,5 Watt im Ruhemodus unter Windows 10
      Rasperry Pi4 = 3,7 Watt im Ruhemodus ohne Installation

      Der Verbrauch unter Last hängt natürlich stark von der Last ab. Um hier eine genauere Aussage machen zu können, werde ich nach Abschluss des Projektes mal im Normalbetrieb ein Leistungsmessung durchführen.

      Gruss
      Werner

      Antworten
    • Marco
      Marco sagte:

      Hallo, evtl. kann ich euch zumindest für einen NUC ein paar Daten liefern: ich habe bei mir den Intel NUC NUC6CAYH mit Intel Celeron J3455 im Einsatz. Darauf läuft seit 14 Tagen iobroker, raspberrymatic und ein pihole in einer Proxmox-Umgebung ohne Probleme. Der Stromverbrauch liegt gemessen bei ca. 7,0 – 8,5 Watt. Ich finde das ist für die Leistung absolut in Ordnung. Die CPU-Auslastung ist meist bei 15-20%, also selbst dieser einfache NUC ist eigentlich deutlich unterfordert. Habe aber mit 16 GB ordentlich RAM verbaut. Auch die neue Platine HB-RF-USB-TK läuft in Verbindung mit Raspberrymatic bisher ohne Probleme mit sehr guten Empfangswerten.

      Antworten
        • Marco
          Marco sagte:

          Hallo Werner,
          auch vielen Dank an Sie für die immer tollen Artikel. Das beste ist, dass diese auch immer sehr ausführlich und praxisorientiert „zum Nachbauen“ geschrieben sind. Diese Artikel haben für mich technikkram.net zu einer der besten Internetseiten zum Thema „SmartHome“ gemacht. Ich glaube die neue Artikelreihe über NUC ist für viele „Smarthomer“ ein sehr interessantes und spannendes Thema. Bin gespannt, was alles noch so kommt.
          VG Marco

          Antworten
  4. Andi
    Andi sagte:

    Hallo Werner,
    zunächst erst einmal ein frohes neues Jahr.
    Vielen Dank und ein großes Lob für die Mühe, die Du Dir bei diesen Projekten gibst.
    Ich habe großes Interesse an diesem Projekt und wünsche viel Spaß und Ausdauer bei der Umsetzung.
    Ich wünsche Dir ein spannendes Jahr mit vielen neuen Möglichkeiten in der Smarthome-Welt.
    Viele Grüße
    Andi

    Antworten
    • Hartmut
      Hartmut sagte:

      Hallo Werner,
      Super Ausführungen auf Deiner WEB -SITE!
      Ich betreibe unter Ubuntu und mit einem NUC der älteren Generationen den NUCDN2820 FYKH0.
      Hardware 4 GB RAM DDR 3-!600
      128 GB SCAN Disk SSD FHEM mit FS20 und FHT Komponenten.
      Da ich unter fhem ca. 15 Aktoren mit den entsprechenden Sendern betreibe und die entsprechenden Komponenten FS20 nicht mehr verfügbar sind muss ich updaten.
      Da ich schon über 70. bin fehlt mir das Feedback meiner früheren Kollegen und ich bin froh
      noch so nette Menschen wie Dich im Netz zu finden die Ihr Wissen weitergeben.
      Meine Frage ist nun, kann ich mit dieser bei mir vorhandene Hardware Dein Project realisieren?
      LG
      Hartmut

      Antworten

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