Eltern benötigen dringend mehr Medienkompetenz
Ich gucke nicht so viel klassisches Fernsehen und am wenigsten den Unsinn der privaten Sender und daher entgeht mit Gott sein Dank das meiste an Werbequatsch. Die Tage sah ich aber einen TV-Spot in der ARD welcher auch mich zum Nachdenken angeregt hat. Es geht dabei um die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ und es handelt sich dabei um eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, ARD, ZDF, der Programmzeitschrift TV SPIELFILM und Vodafone.
Die Initiative wurde bereits 2003 ins Leben gerufen, um Eltern mit zahlreichen Tipps und Empfehlungen zu unterstützen und ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken. Das ist leider auch bitter notwendig und ich sehe ja vor meiner eigenen Haustür wie wenig an sogenannter Medienkompetenz vorhanden ist.
Aber was ist eigentlich Medienkompetenz? Nun wenn man Wikipedia befragt, dann bezeichnet man damit die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen. Ich würde noch den generelleren Umgang von Computern und dem Internet dazuzählen, wobei das ist ja quasi ein und das selbe, wenn man bedenkt das doch eigentlich kein PC mehr offline unterwegs ist und auch immer mehr Spiele online stattfinden.
Dann haben die Kids bereits in jungen Jahren ein Smartphone, wogegen ich überhaupt nicht einzuwenden habe. Im Gegenteil überlege wir gerade die Anschaffung eines solchen, um eine konstante Kommunikation und auch Ortung für die kleine Schulanfängerin zu ermöglichen. Aber man muss hier Möglichkeiten einschränken und dann langsam vermitteln, denn das sind ja quasi kleine Computer mit mobilem Internetanschluss uns damit sind die Kids AlwaysOn und wenn man nicht aufpasst dann fast überall und zu jederzeit und unkontrolliert.
Also irgendwie gehört das alles zusammen und daher wird es für viele Eltern immer schwerer, hier mitzuhalten und Wissen zu vermitteln und aufzuklären, was man darf und was nicht.
Die alten Regel „sprich nicht mit fremden Menschen“ gelten in der digitalen Welt nicht mehr. Wie viele kranke Kreaturen da draußen schlüpfen in die Persönlichkeit eines Kindes, um sich im digitalen Sandkasten als Gleichaltriger auszugeben und sich das Vertrauen zu erschleichen und unaussprechliche und nicht mehr nachvollziehbare Dinge zu tun. Es müssen also neue Regeln her, im Zeitalter der digitalen Vernetzung.
Aber wer soll das vermitteln? Die meisten Schulen haben eine schlechte Ausstattung und selbst wenn die mal auf dem neusten Stand der Technik ist, dann fehlt es an Fachwissen bei den Lehrern. Die können ja teilweise dem Wissenstand der Schüler nicht mal mehr das Wasser reichen. Die beiden Blogger Caschy und Palle behandeln seit Wochen in ihrem Neuland Podcast immer wieder das Thema Medienkompetenz und erhalten viele Zuschriften von Lesern und Hörern, die noch zur Schule gehen und diesen Misstand leider bestätigen.
Bei der Benutzung des Internets und vor allem bei den Digitalen Medien, sollten so manche Eltern vorab mal an Ihre Vorbildfunktion denken, mal abgesehen von dem Einbruch in die Privatsphäre Ihrer eigenen Kinder, wenn mal wieder Fotos von den Kleinen in den sozialen Netzwerken verteilt werden. Von mir gibt es natürlich auch genügend (für mich zumindest) peinliche Kinderfotos, aber die schlummern in analoger Form in einem Fotobuch im Schrank meiner Oma und immer wenn diese damals im Wohnzimmer rumgereicht wurden, war es mir wie sicher den meisten recht unangenehm. Aber es blieb halt im Wohnzimmer in der Familie.
Heute hat fast jeder ein Smartphone und somit eine Foto und Videokamera und die ist sogar gleich noch mit dem Internet verbunden. Lieber Eltern verinnerlicht mal bitte den Spruch „Das Internet vergisst nie“ und das folgende Video zeigt wie schnell ein einziger Klick, das Leben verändern kann.
Man muss gut überlegen bevor man etwas postet, welchen Schaden kann man damit sich selber, oder natürlich anderen Menschen antun kann. Dieses Feingefühl fehlt Kindern und Jugendlichen natürlich noch und das muss von den Eltern vermittelt werden, der richtige Umgang mit unseren Medien halt. Zu meiner Schulzeit gab es natürlich auch Mobbing, aber es gab damals nicht die Möglichkeit dieser unbegrenzten und vor allem auch schnellen Verbreitung.
Seine Kinder vor dem Netz zu verstecken ist genau so der falsche Weg, wie es Ihnen offen in die Hand zu drücken und zu kapitulieren, so nach dem Motto „Da versteh ich ja eh nichts von“ Eine gute Mischung und ein offenes Ohr für die neuen Medien ist gefragt. Was machen meine Kids am Smartphone, Tablet und PC? darauf sollten die eigenen Eltern achten. Ja man kann Debatten anregen, ob man nicht bei manchen Schulfächern etwas Zeit klauen kann, um diese in Medienkompetenz zu stecken. Jedoch Bildung fängt immer noch zu Hause an und Lehrer und Erzieher können das nicht ausgleichen.
Also liebe Eltern Schaut hin! und dafür gibt es ja passende Portale und sicherlich auch jemanden im direkten Umfeld der einen unterstützt.
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