Samba Freigabe für TV-Server einrichten
Da mein letztes Tutorial zum Thema TV-Streaming-Server auf dem Raspberry Pi gut angekommen ist, habe ich ein weiteres Tutorial aus dieser Reihe geschrieben. Ich will Euch heute zeigen, wie Ihr eine Samba Freigabe auf dem Raspberry einrichten könnt damit Aufnahme des TV-Programms auf eine externe Festplatte abgelegt werden können. So können auch größere Datenmengen über eine externe Festplatte gespeichert und im Netzwerk freigegeben werden.
Beim letzten Tutorial haben wir die Software TVHeadend installiert und eingerichtet. Wir setzen nun auf die bestehende Installation. Dazu müssen weitere Softwarepakete installiert werden. Damit wir die Installation starten können, müssen wir uns zuerst wieder auf dem Pi einloggen.
Benötigte Hardware
eBay | Amazon | ELV | |
Raspberry Pi2 | Link | Link | — |
Raspberry Pi3 | Link | Link | Link |
SD-Karte 16 GB | Link | Link | Link |
USB Dual Tuner DVB-S/T2/C | Link | Link | — |
USB Tuner DVB-S/T2/C | Link | Link | — |
Zuerst loggen wir uns wieder über SSH auf dem Pi ein. Das kann entweder bei Mac über die Kommandozeile oder bei Windows über Putty erfolgen. Wenn Ihr nicht mehr genau wisst, wie das geht und wie Ihr an die IP-Adresse kommt, dann springt an den Anfang des ersten Tutorials zurück. Dort habe ich alles sehr ausführlich beschrieben.
Nun geben wir als Benutzer: pi und als Passwort raspberry ein (wenn Ihr das Passwort nicht manuell geändert habt)
Nun müssen wir als erstes den Samba Server installieren.
sudo apt-get -y install samba samba-common-bin
Nach der Installation gehen wir mit
cd /media
in das Verzeichnis, aus dem die Freigabe erfolgen soll. Dort erstellen wir nun pro Festplatte, die wir freigeben wollen einen Ordner. In meinem Fall sind es vier Ordner. Das machen wir mit folgenden Befehlen:
sudo mkdir Filme
Nun setzen wir die Rechte mit:
sudo chmod 1777 Filme
Jetzt bearbeiten wir die Samba Konfigurationsdatei mit:
sudo nano /etc/samba/smb.conf
Am Ende der Datei fügen wir nun folgendes hinzu:
[share] Comment = Pi shared folder Path = /media Browseable = yes Writeable = Yes only guest = no create mask = 0777 directory mask = 0777 Public = yes Guest ok = yes
Anmerkung zu den Befehlen:
„mkdir“ bedeutet make directory also erstelle ein Verzeichnis.
„chmod“ change mode, damit werden die Rechte des Ordners oder der Datei geändert. „1“
verhindert, dass der Ordner gelöscht werden kann und 777 gibt dem Benutzer, der
Gruppe und dem System Lese- und Schreibrechte.
[share] | Freigabe |
Comment | Wie wird es angezeigt |
Path | den Ordner den wir Freigeben wollen |
Browseable | ist er durchsuchbar |
Writeable | darf man speichern |
only guest | nur für Gäste ja oder nein |
create mask | Zugriffsrechte |
directory mask | Zugriffsrechte |
Public | Im Netzwerk sichtbar |
Guest ok | Darf man als Gast auf den Ordner zugreifen |
Nun noch das Samba Passwort für den Benutzer „pi“ vergeben mit:
sudo smbpasswd -a pi
Nehmt am besten das selbe Passwort, welches ihr auch schon zur Anmeldung nutzt. Nun starten wir den Samba-Dienst neu:
sudo /etc/init.d/samba restart
Anmerkung:/etc/init.d/: In diesem Ordner finden sich sogenannte Deamon-Dienste die beim Start des System im Hintergrund laufen. Hier fügen wir mit „samba“ den neuen Dienst hinzu damit dieser ebenfalls beim Start berücksichtigt wird. Mit „restart“ führern wir einen Neustart des Dienstes her.
Um die Festplatte beim Start des Pi’s automatisch zu mounten, müssen wir noch weiterer Schritte unternehmen.
Wahrscheinlich handelt es sich bei Euch auch um Festplatten die von Windows in NTFS formatiert wurden. Dafür müssen wir ein paar Tools installieren:
sudo apt-get update && sudo apt-get -y install ntfs-3g hfsutils hfsprogs
Anmerkung: „ntfs-3g“ sind die Treiber für NTFS „hfsutils“ und „hfsprogs“ sind die Treiber für das Mac Format HFS+
Jetzt brauchen wir den Pfad zur USB Festplatte und die eindeutige Indentifikationsnummer der HDD:
sudo blkid
Bei mir bekomme ich folgende Rückmeldung vom Pi:
/dev/mmcblk0p1: LABEL=“boot“ UUID=“CDD4-B453″ TYPE=“vfat“
PARTUUID=“29341030-01″
/dev/mmcblk0p2: LABEL=“rootfs“ UUID=“72bfc10d-73ec-4d9ea54a-
1cc507ee7ed2″ TYPE=“ext4″ PARTUUID=“29341030-02″
/dev/mmcblk0: PTUUID=“29341030″ PTTYPE=“dos“
/dev/sda1: LABEL=“Filme“ UUID=“8624C48624C47B27″ TYPE=“ntfs“
PARTUUID=“a8c27fe4-01″
/dev/sdb1: LABEL=“Filme 2″ UUID=“0C74535B4BC84F18″ TYPE=“ntfs“
PARTUUID=“a01a8912-01″
/dev/sdc1: LABEL=“EFI“ UUID=“67E3-17ED“ TYPE=“vfat“ PARTLABEL=“EFI
System Partition“ PARTUUID=“706d0442-2230-4576-b70c-a1d05233fa79″
/dev/sdc2: LABEL=“Serien“ UUID=“7697F05F0E51DA4F“ TYPE=“ntfs“
PARTLABEL=“Ohne Titel 1″ PARTUUID=“3bbb3226-2e46-4070-af01-0634211e3842″
Unfassbar viel Information!Da wir diese später aber noch brauchen, solltet Ihr alle Infos am besten in eine Text-Datei packen.
Jetzt editieren wir die Datei, in der alle Medien gelistet sind und beim Start des System automatisch eingebunden werden sollen:
sudo nano /etc/fstab
Wir suchen uns nun aus dem Texteditor die Festplatte, die wir einbinden wollen und
schreiben zuerst:
PARTUUID= dann die Nummer der Festplatte die wir einfügen wollen.
In meinem Beispiel also die „Filme a8c27fe4-01“
Danach wird festgelegt, wo genau die Festplatte eingebunden werden soll.
/media/Filme
Danach muss noch angegeben werden, um welches Dateisystem es sich handelt.
ntfs als defaults, noatime 0 1 können wir so übernehmen.
Diesen Vorgang wiederholen wir für jede Festplatte, die eingebunden werden soll.
Sobald Ihr fertig seid kann mit „ctrl+o“ gespeichert und mit „ctrl+x“ das Fenster geschlossen werden.
Jetzt prüfen wir ob alles geklappt hat mit:
sudo mount -a
Wenn keine Fehlermeldung erscheint, dann habt Ihr alles richtig gemacht ;-)
Ab sofort steht die Festplatte im Netzwerk als Freigabe zur Verfügung.
Wenn Ihr nun alle Schritte vollzogen habt, dann wird es Zeit ein Backup der SD-Karte zu erstellen, damit nicht alle Informationen verloren gehen wenn die Karte ihren Geist aufgibt oder Ihr das System versehentlich zerschießt!
Dazu muss das System sauber heruntergefahren werden:
sudo shutdown now -h
Wenn am Pi die grüne LED nicht mehr blinkt, ist es sicher die SD-Karte zu entfernen und zu
sichern.
Der Artikel wurde geschrieben von Marco Raap
Wie bereits geschrieben, würde mir das letzte und dieses Tutorial gefallen.
ABER:
gibt’s das auch für DVB-S/S2?
Ich würde das gerne für meine Mutter und meinem Bruder einrichten. Die haben kein Kabel.
Ich habe das Streaming bei mir Zuhause mit der Fritzbox umgesetzt.
Gruß,
Mathias
Wie ich bereits schrieb sind die Schritte die gleichen egal was man nutzt. Ob DVB-C oder DVB-S ist dabei nicht entscheidend.
Hier eine Liste mit kompatiblen DVB-S USB Adaptern.
https://linuxtv.org/wiki/index.php/DVB-S_USB_Devices