Die Möglichkeiten einer Heimautomatisierung oder auch neuerdings Smart Home gennant verständlich erklärt
Heimautomatisierung gibt es schon recht lange, aber wegen der aufwändigen und somit auch teuren Verkabelung, sowie der Konfiguration und Wartung durch Fachpersonal, war sie dem „Normalverdiener“ nicht wirklich zugänglich und somit lange Zeit nichts für den Massenmarkt. Mittlerweile hat sich dieses aber dank günstigerer und vor allem einfach zu bedienender Komponenten geändert und die Hersteller haben dem Kind mit Smart Home auch einen neuen Namen verpasst.
Wenn ich in meinem Freundes-, Bekannten- und Verwandtenkreis über diese Thema spreche, dann stosse ich zwar meistens auf großes Interesse, aber auch gleichzeitig auf Unsicherheit was die angeblich so hohen Kosten und den Aufwand bzw. notwendiges Fachwissen angeht.
In diesem Artikel möchte ich zum einen auf die verschiedenen Möglichkeiten und damit verbundenen Vorteile von Smart Home eingehen und in weiteren Artikeln aufzeigen, dass dank preiswerter WLAN, dLAN und Plug & Play Technologien, auch ohne Bohrhammer, Lärm und Schmutz kinderleicht möglich ist, sein Heim smarter zu machen.
Was versteht man unter Smart Home ?
Ursprünglich lag der Schwerpunkt einmal im Bereich der Heizungssteuerung und dieses in der Regel verbunden mit der Licht- und Rolladensteuerung. Eine solche Steuerung aus der Ferne, wie ein einfaches Ein- und Ausschalten von Heizungsanlagen über die Telefonleitung, ist mit Anlagen vom Hersteller Honeywell schon recht lange machbar und etwa für Besitzer von Ferienwohungen interessant.
Aber da geht noch mehr und mittlerweile geht der Trend zu Themen wie Sicherheit, also rudimentäre Alarmanlagenfunktionalitäten und nochmals verbesserten Komfortfunktionen. Hier sind der Fantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt. Der Geldbeutel dürfte hier in den meisten Fällen die Grenze sein, wenn es als Beispiel darum geht, noch einen Bewegungsmelder im Briefkasten einzubauen, damit man über neue Post informiert wird.
Welche Arten (Protokolle) gibt es ?
Proprietäre Systeme sind geistiges Eigentum eines jeden Herstellers und man ist somit darauf angewiesen, dass der Hersteller für den man sich entscheidet, alles anbietet was man benötigt. Zusätzlich muss man auch darauf vertrauen, dass er seine Produkte auch noch in der Zukunft anbietet und auch weiterentwickelt.
Ein negatives Beispiel ist hierfür Archos mit seinem SmartHome. Ich habe es im Juli 2014 hier im Blog vorgestellt und seitdem sind die angekündigten Sensoren wie das „Weather Tag“ als „bald verfügbar“ markiert. Es ist also leider nichts passiert und der einige Wermutstropfen ist die Unterstützung von Sensoren und Aktoren mit 433 Mhz, also etwa gängige Funksteckdosen und einzelne Rolladensteuerungen.
Ein positives Beispiel unter den proprietären Systemen ist HomeMatic von der Firma eQ-3. Hier wird die Hard- und Software für kontinuierlich weiterentwickelt und es gibt eine sehr große und aktive Community.
Standardbasierte Systeme sind Funksysteme, die auf veröffentlichten Standards basieren oder integrieren und somit bieten viele Hersteller kompatible Produkte an. Das Angebot ist deshalb in der Regel deutlich breiter aufgestellt und die Langzeitliefersicherheit ist noch um einiges größer.
Ein positives Beispiel hierfür ist der drahtlose Kommunikationsstandard Z-Wave. Dieser wurde von Sigma Designs und der Z-Wave Alliance für die Heimautomation entwickelt. Mit mehr als 1000 zertifizierter Produkte ist Z-Wave die weltweit größte Systemplattform interoperabler funkbasierter Produkte. Namenhafte Hersteller wie etwa devolo, Merten, ZyXEL uvm. unterstützen Z-Wave.
Was ist mit Smart Home möglich ?
Wie eingangs gesagt, ist hier eigentlich alles nur erdenkliche machbar. Je nach verfügbarem Sensor erhält die Zentrale eine Information und Anhand dieser kann auf Wunsch automatisch eine Aktion folgen.
Beispiel 1: Tür oder Fensterkontakt erkennt eine geöffnete Tür, oder ein Fenster und meldet dem Heizkörperthermostat die Heizung runterzufahren.
Beispiel 2: Per Funkschalter wird der Fernseher eingeschaltet, die Farbe des Lichts im Raum verändert sich, die Rollläden fahren herunter und die Heizung regelt sich auf Wohlfühltemperatur.
Beispiel 3: Wenn man sein Haus verlässt, drückt man einfach die passende Taste auf der Fernbedienung und das Alarmprogramm wird aktiviert. So schaltet sich die installierte Kamera ein, sobald jemand unbefugt den Tür- oder Fensterkontakt auslöst. Man erhält sofort eine Nachricht per SMS oder E-Mail und kann auch dann live einen Blick nach nach Zuhause werfen. Zusätzlich gehen nach kurzer Zeit auch Lichter im Haus an, die per Funkzwischenstecker gesteuert werden. Wenn der Rauchmelder über eine separate Sirene verfügt, kann dieser auch noch Alarm schlagen.
Was kostet der Spaß ?
Das hängt natürlich von der Menge der Sensoren ab, die man sich im und ums Haus herum anbringen will. Hier setzt jeder seine Prioritäten anders und daher ist es schwer die Kosten pauschal zu definieren. Wer wie ich bereits alle seine Lampen auf LED umgestellt hat, wird es schon schwer haben, die Investitionskosten von sagen wir mal 10 schalbaren Lampenfassungen von jeweils 30,00€, über die dann minimalen Einsparungen der Stromrechnung zu argumentieren.
Heizkosten lassen sich recht gut gegenrechnen und beim Thema Sicherheit, also Rauch und Bewegungsmelder, sollte man wirklich nicht sparen. Dann kann man lieber auf den Sensor im Briefkasten verzichten. Obwohl der ist schon echt cool :-)
Welchen Hersteller sollte man nehmen ?
Nun HomeMatic ist sicherlich der bekannteste in dem Bereich, aber die Montage und Konfiguration ist jetzt nicht unbedingt jedermanns Sache. Vom Hersteller devolo, gibt es auch eine Smart Home Produktserie mit dem Namen Home Control und die Anzahl der aktuell verfügbaren Sensoren kann sich schon sehen lassen und was es nicht gibt, kann man ja per Z-Wave Unterstützung von anderen Herstellern nachrüsten. Hier ist die Einrichtung wie man es von den dLan Adaptern und dem Plug & Play Prinzip her kennt, ein wirkliches Kinderspiel.
Ich werde in den nächsten Tagen die verschiedenen devolo Home Control Produkte hier im Blog ausführlich vorstellen und dann auch regelmäßig Langzeiterfahrungen mitteilen. Bis dahin hoffe ich eurer Interesse für das Thema Smart Home geweckt zu haben.
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