KEF MUO Wireless-Lautsprecher im Test
Heute möchte ich Euch den KEF Muo wireless-Speaker vorstellen. Der renommierte Hersteller aus England stellt schon seit Jahren Lautsprecher im gehobenen Preissegment her und will mit dem Muo nun auch den Markt für tragbare Lautsprecher erobern. Wie Ihr sicher schon durch meine Artikel über den Soundlink mini II gemerkt habt, führt für mich aktuell nur schwer ein Weg an Bose vorbei. Evtl. ist der Muo hier ein heißer Kandidat?
Doch bevor wir zum direkten Vergleich der beiden Lautsprecher kommen, würde ich Euch gerne etwas über die technischen Hintergründe vom KEF Muo erzählen. Sein Signal bekommt der Muo entweder über Bluetooth 4.0 oder einen analogen AUX-Eingang. Erfreulich finde ich, dass der aptX-Codec voll unterstützt wird. Das ist der Garant dafür, dass Musik in einer hohen Qualität abgespielt werden kann. Wer mehr zu aptX wissen will, sollte sich diesen Artikel hier durchlesen. Hier beschreibe ich, was hinter dieser Technologie steckt.
Die Reichweite bei Bluetooth wird wie üblich mit 10 m angegeben. Im Test waren es bei mir in Räumen sogar etwas mehr. Draußen wird die Reichweite noch etwas zunehmen. Seine Energie bezieht die Box aus einem fest verbautem Li-Ion Akku. Die Kapazität nennt KEF nicht explizit, gibt aber eine Laufzeit von 12 Stunden an. Bei welcher Lautstärke diese gemessen wurde bleibt der Hersteller leider schuldig.
Geladen wird der Akku über eine microUSB-Schnittstelle. Bei einem Netzteil, das 2A liefern kann beträgt die Ladedauer etwa 3 Stunden. Überschlägt man diese Werte, dann wird ein ca. 2000mAh Akku verbaut sein. Dieser hat dann eine ähnliche Größe wie der Akku des Bose Soundlink mini II.
Anzumerken ist noch, dass 2 Geräte parallel gekoppelt werden können, so kann die Musikwiedergabe schnell von einem auf das andere Smartphone gewechselt werden. Der Speicher von Muo kann bis zu 8 Geräte aufnehmen. Diese Geräte werden dann automatische erkannt und es muss nicht neu gepairt werden. Die Spitzenleistung der Box beträgt 15 Watt. Dieser Wert ist recht hoch für diese Größe, sagt aber erstmal nicht viel über die tatsächliche Qualität und Lautstärke aus. Dazu später aber mehr.
Das Gerät bringt mit 800 Gramm schon ein ordentliches Gewicht auf die Waage. Die Verarbeitung ist hervorragend und wirkt sehr hochwertig. Das Gehäuse ist aus Aluminium und ohne Naht verarbeitet. An der Front befinden sich Bohrungen um den Schall passieren zu lassen. Die Seiten sind mit Kunststoff verschlossen. Das Gerät kann sowohl liegend als auch stehend betrieben werden. Für den horizontalen Betrieb sind zusätzliche Gummis verklebt, die dem Muo einen guten Stand ermöglichen. An der Oberseite ist auch die Bedienung untergebracht. Hier befinden sich 4 Knöpfe. Ein Power-Button, der von einer LED umrandet ist, 2 Tasten für die Lautstärke und eine Multifunktionstaste.
Auf der Rückseite befinden sich zudem die microUSB-Ladebuchse und der bereits oben erwähnte AUX-Eingang. Das Design ist damit sehr gelungen und wirkt in sich sehr stimmig.
Die inneren Werte: Doch was bringt einem die schöne Optik? Auf die inneren Werte kommt es an. Was hat uns hier KEF mit der Muo zu bieten?
Verbaut sind 2x 50 mm Vollbereichs-Uni-Q und ein Auxiliary Bass Radiator (ABR).
Der linke Uni-Q fungiert dabei als Mitteltöner und der rechte als Hochtöner. So werden alle oberen Frequenzen mit den beiden Chassis abgedeckt. Für den Bass kommt ein ABR zum Einsatz.
Was bedeutet Auxiliary Bass Radiator (ABR)? Hierbei handelt es sich um einen „Lautsprechern“ ohne aktive Ansteuerung. Die Membran ist ähnlich aufgebaut wie bei einem normalen Lautsprecher. Die Schwingung wird aber nicht aktiv durch einen Treiber erzeugt sondern entsteht durch den inneren Schalldruck, den ein externer Treiber erzeugt. Dadurch kann ein aktiver Lautsprecher unterstützt werden, Töne in einer niedrigen Frequenz wiederzugeben, für die er eigentlich nicht ausgelegt ist. Ins unsaubere gesprochen handelt es sich bei einem ABR um eine Art „Untersetzung“. Der abgegebene Schalldruck ist so immer abhängig vom aktiven Treiber. Das sind beim KEF Muo die beiden 50mm Uni-Q.
Doch wo bleibt der Stereo-Klang? Das ist mit einem Muo leider nicht möglich. Der Ton wird bei einer Box nur in Mono ausgegeben. Es gibt die Möglichkeit, 2 KEF Muo im Verbund zu betreiben. Dann können 2 unterschiedliche Modi abgerufen werden.
Liegend können beide Boxen weiter im Mono-Betrieb arbeiten um so einen Raum von verschiedenen Seite zu füllen. Im Stereo-Betrieb werden 2 Boxen zusammen geschaltet und geben den linken und rechten Kanal getrennt wieder. Durch aptX kann so CD-Qualität bei der Wiedergabe über Bluetooth erreicht werden.
Klang: Neben dem Design das wichtiges Feature eines mobilen Lautsprechers! Der KEF Muo ist bei Zimmerlautstärke sehr ausgeglichen. Die Höhen werden sehr klar herausgestellt. Auch die Mitten sind definiert und klar. Der Bass ist da, aber nicht auffällig. Die Lautstärke ist für die Größe schon gut! So kann man auch kleine Partys ohne Probleme beschallen. Das Volumen des Muo lässt subjektiv auf einen größeren Lautsprecher schließen.
Was allerdings bei höheren Lautstärken auffällt ist, dass es der der Box deutlich an Fundament fehlt. Auch die Höhen fangen etwas an zu übersteuern. Der fehlende Stereo-Klang ist Geschmackssache, lässt das Gerät aber nicht besser dastehen. Das können Geräte, die deutlich preiswerter sind besser. Die Stärken vom Muo liegen eindeutig in den Höhen. Hier kommen nicht viele Boxen ran.
Fazit: Eine schöne Box mit einem edlen Design. Im Gegensatz zum Design überzeugen mich die inneren Werte nicht so. Hier fehlt es einfach an Bass und Schalldruck. Auch die Wiedergabe in Mono ist nicht ganz mein Ding. Ich denke, dass dieser Eindruck aber auch sehr subjektiv ist. Ich persönlich bin ein großer Fan von knackigen Bässen, so wie sie der Soundlink mini II liefert. Wer hingegen klassische Musik hört wird mit dem großen Spektrum der Muo wahrscheinlich sehr glücklich.
Das Gewicht von 800 Gramm hat die Box zwar sehr wertig, doch die Portabilität leidet darunter etwas. Daher ist der Lautsprecher zum Reisen nur eingeschränkt zu empfehlen. Wer Wert auf eine super Optik und den Namen KEF legt, sollte sich die Muo zulegen
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