Stiftung Warentest: Nur sechs von 38 Banking-Apps sind „gut“
Finden die Bankgeschäfte der Zukunft auf dem Smartphone statt? Bei mir persönlich auf jeden Fall und das schon seit langer Zeit. Schon heute nutzen neben mir noch fast fünf Millionen weitere Deutsche mobile Endgeräte, um Kontostände Ihre abzurufen, Überweisungen zu tätigen oder sogar Wertpapiere zu kaufen.
Das ist dem Branchenverband Bitkom zufolge bisher zwar noch ein relativ kleiner Teil der rund 37 Millionen Onlinebanking-Kunden, aber die Nachfrage nach Banking-Apps wächst stetig. So gut wie jede Bank verfügt heutzutage über eine Applikation, die eine mobile Kontoführung ermöglicht. Zudem finden sich auf dem Markt auch multibankenfähige Anwendungen, die unabhängig von der eigenen Hausbank funktionieren.
Für die Stiftung Warentest ein Grund, die beliebtesten Anwendungen auf dem deutschen Markt unter die Lupe zu nehmen. Eines vorweg: Alle 38 Banking-Apps im Test funktionieren reibungslos und können als sicher gelten. Ein „gut“ konnten die Tester jedoch nur sechs Smartphone-Apps ausstellen.
„Banking-Apps funktionieren. Ich habe die Möglichkeit, von unterwegs meine Bankgeschäfte über das Smartphone zu erledigen. Alle Apps erfüllen gewisse Grundbedürfnisse – allerdings gibt es noch Luft nach oben“, erklärt der Warentester Stefan Fischer gegenüber Deutschlandfunk. Oft handle es sich bei den Apps lediglich um eine auf kleinere Bildschirme angepasste Version des Onlinebankings. Einen großen Nachbesserungsbedarf bescheinigten die Tester den Banking-Apps vor allem bei Auslandsüberweisungen, die bei 13 getesteten Anwendungen gar nicht zur Verfügung standen. Auch Daueraufträge konnten nur wenige Apps bearbeiten. Zudem ließen einige Programme die Möglichkeit vermissen, Überweisungen als Vorlagen zu speichern.
Interessant werden könnten Banking-Apps auch für Bankkunden, die ihr Geld im Ausland anlegen, um eine höhere Rendite zu erzielen. Sparer hätten ihre Rücklagen so jederzeit im Blick. Bisher bieten entsprechende Geldinstitute wie die bulgarische Fibank ihr App-Angebot jedoch lediglich in der Landessprache an. Es ist allerdings anzunehmen, dass sich dies bereits in naher Zukunft ändern wird.
Mit der Bewertung „mangelhaft“ fiel im App-Test lediglich eine Anwendung durch. Die App Numbrs des Herstellers Centralway war so konstruiert, dass sämtliche Zugangsdaten des Kunden an den Hersteller übertragen und gespeichert werden können. Allgemein ist Mobile Banking den Testern zufolge jedoch ebenso sicher wie Onlinebanking. Alle App-Hersteller bieten mindestens ein sicheres Verfahren, Aufträge freizugeben. Dieses stützt sich genau wie beim Online-Banking auf Tans, die durch ein externes Gerät erzeugt werden und zeitlich begrenzt sind.
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