Testbericht Staubsauger Roboter Neato Bot Vac D75
Heute stelle ich Euch den Staubsauger Roboter Bocva D75 von Neato vor. Ich habe vor wenigen Wochen eine Serie über das intelligente-Zuhause begonnen, hierzu gibt es auch ein umfassendes Tutorial über die Haussteuerung Homematic (Zum Tutorial).
Natürlich gehört zu einem intelligenten Zuhause auch ein Staubsauger Roboter. Warum ich mich gerade für den D75 von Neato entschieden habe zeige ich Euch in diesem Artikel.
Der D75 ist der kleine Bruder vom D85 und ist baugleich mit dem Vorwerk Kobold VR100. Wer also mit dem Gedanken spielt sich den teureren Vorwerk VR100 zu kaufen, sollte sich diesen Testbericht ausführlich durchlesen, denn dieser gilt für beide Geräte.
Bevor Ihr Euch einen Staubsaugroboter zulegt sollten 2 zentrale Fragen geklärt werden:
Für welche Wohnung ist der Roboter geeignet und welches Budget muss ich einplanen?
Die zentrale Frage nach der geeigneten Wohnung ist sehr wichtig, am besten geeignet sich natürlich große Räume, die wenig Ecken und Möbel beinhalten. Auch Vorhänge und hohe Teppiche können zur Falle der kleinen Roboter werden.
Tiere hingegen stellen meist kein Problem dar, da diese vom Neato umschifft werden. Welche Wohnungen sind also schlecht geeignet? Wenn Ihr großflächig Hochforteppich in der Wohnung habt, bodenlange Vorhänge besitzt und sehr verwinkelte Ecken mit Möbeln, die kaum Platz für den Roboter bieten, dann solltet Ihr eher auf diese Anschaffung verzichten.
Für vereinzelte Hochflorteppich gibt es aber eine gut geeignete Lösung, die auch bei mir zum Einsatz kommt. Dazu aber später mehr. Ansonsten gibt es wenig, was gegen einen Roboter spricht. Kommen wir nun zum Budget.
Entscheidend an einem Roboter ist, dass dieser die Wohnung möglichst effizient Reinigt. Auch sollte der Roboter nicht andauernd an Hindernissen hängen bleiben. Ideal ist es, wenn ein Timer gestellt werden kann, sodass das Saugen verrichtet ist, wenn man abends von der Abreit nach Hause kommt.
Um diesen Eigenschaften gerecht zu werden, muss der Roboter mit ausreichend Sensoren ausgestattet sein. Auch die Saugleistung sollte nicht zu schwach ausfallen, da der Effekt sonst verfliegt. Für mich vereint der Neato D75 genau diese Eigenschaften. Anders als bei anderen Herstellern navigiert das Gerät durch einen Laser, der den Raum erfasst.
Andere Hersteller verwenden das Chaos-Prinzip, und titschen willkürlich durch den Raum. Dadurch, dass der D75 ein „Auge“ hat, kann er sehr gut um Hindernisse herumfahren und fährt mit geraden Bahnen den Raum komplett ab. So wird auch keine Ecke ausgelassen.
Der D75 ist mit einer großen Bürste ausgestattet, die fast über die komplette Breite des Gerätes reicht. Für die Ecken ist auf der rechten Seite eine zusätzliche Bürste angebracht, die während der Fahr rotiert.
In dem ersten Video könnt Ihr sehen, wie der D75 um Ecken navigiert. Dabei setzt er nach dem 90° Winkel zurück um auch den Schmutz an der Kante zu erwischen.
Der Roboter scannt die Ecke mit dem Laser und erkennt dann durch den seitlich angebrachten Sensor den Beginn der Wand. So kann der Roboter sehr nah an der Wand entlang fahren.
Die Reinigung erfolgt wie oben kurz angerissen sehr systematisch. Ein Abschnitt des zu reinigenden Raumes wird an der Wand abgefahren, dadurch wird der komplette Schmutz an den Rändern erfasst. Der Roboter fährt Wände immer mit der rechten Seite an, da hier die zusätzliche Bürste montiert ist.
Nachdem die Reinigung des Umrisses fertig ist, fährt der Roboter in Linien durch den Raum. Auch dies habe ich für Euch in einem Video festgehalten. Das Video ist mit der Zeitrafferfunktion vom iPhone aufgenommen worden.
Wie schon beschrieben können Teppich ein Hindernis für den D75 darstellen, ich habe bei mir im Gäste WC einen Ikea Teppich liegen, hiermit hat der Neato D75 kein Problem.
Damit Ihr Euch auch hierüber ein Bild machen könnt habe ich ebenfalls ein Video hochgeladen. Der Teppich wird zwar an manchen Stellen etwas hochgehoben und zusammengeschoben, doch solange der Roboter sich nicht daran festfährt spielt dieser Umstand für mich keine Rolle. Nach dem Saugen lege ich die Läufer und Teppich wieder ordentlich hin.
Bei höheren Teppichen funktioniert dies leider nicht mehr so gut, hier würde sich der Roboter festfahren und nicht von alleine befreien können. Da der große Teppich bei mir zentral im Raum liegt, und der Roboter diesen dadurch direkt am Anfang anfährt, musste ich hier den Roboter begrenzen, damit dieser den Teppich nicht anfährt. Das kann man sehr einfach mit speziellen Magnetstreifen machen. Dazu werde ich aber einen gesonderten Artikel verfassen, da es hier einige Punkte zu beachten gibt.
Nachdem ich die Magnetstreifen verlegt habe, wir der Teppich nicht mehr angefahren. Bei einem Kontakt mit der virtuellen Wand setzt der Roboter zurück und fährt den Streifen entlang ohne diesen zu überfahren. Auch können mit den Magnetstreifen Räume abgetrennt werden, die nicht gereinigt werden sollen.
Der Neato D75 hat eine weitere große Taste, über die Spot-Reinigung ausgelöst werden kann. Sollte mal etwas umgekippt sein (ich habe hier zum Test Haferflocken verstreut) kann der Roboter dazu angewiesen werden nur einen begrenzten Bereich zu saugen. Hierfür habe ich Euch auch zwei Videos erstellt.
Auf dem unteren Bild sieht man die seitliche Bürste, diese nimmt den Schmutz am Rand auf, wenn der Roboter an der Wand fährt. Das schwarze Fenster unter der Bürste beinhaltet den Sensor für die Anfahrt an die Wand. Die Bürste kann bei höheren Teppichen schon mal hängenbleiben. Damit kein Schaden am Gerät verursacht wird ist diese über einen Magneten gekoppelt.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Schmutz der Roboter einsammelt, obwohl die Wohnung augenscheinlich sauber ist. Praktisch ist auch die Höhe des Gerätes, da der Roboter unter mein Sofa und den Schrank kommt, hier komme ich mit einem normalen Staubsauger gar nicht hin.
Hier seht Ihr den Auffangbehälter für den Staub, dieser ist mit einem Filter verschlossen und kann auf der Rückseite geöffnet werden. Leider ist die Reinigung bei allen Staubsaugern ohne Beutel etwas unglücklich, da bei der Leerung sehr viel Staub wieder in die Luft gelangt. Aber das lässt sich leider nicht vermeiden.
Zusammengefasst, was hat der D75 für Vor- und Nachteile?
Ich finde der Staubsauger ist ein wirklich gut entwickeltes Produkt. Ich habe schon viele andere Staubsauger gesehen. Mich hat bisher nur Neato überzeugt. Die Navigation durch den Raum ist sehr durchdacht und durch das Laser-System geschieht diese fast fehlerfrei. Auch braucht der Staubsauger kein Licht um zu arbeiten.
Der Roboter reagiert sehr empfindlich auf den Kontakt mit Objekten, sodass nichts beschädigt wird. Auch die Saugleistung ist völlig ausreichend. Zum Akku kann ich nur so viel sagen, dass meine Wohnung (ca. 85 m²) ohne Zwischenstopp gereinigt werden kann. Der Roboter kann programmiert werden, ich habe eingestellt, dass dieser jeden zweiten Tag am Vormittag saugt, so bekommt man nichts davon mit.
Es kommt ab und an vor, dass ich von der Arbeit nach Hause komme und der Roboter sich am Vorhang festgefahren hat.
Nachteile: Bedingt durch die Größe der Geräte kommt der Roboter natürlich nicht in alle Ecken. Also wer denkt, dass der klassische Staubsauger mit der Anschaffung eines Roboters völlig ausgedient hat, der liegt leider falsch. Es müssen zwar nicht mehr die großen Flächen gesaugt werden, aber in den Nischen und Ecken und zwischen den Möbeln muss dies nach wie vor gemacht werden.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt an der Navigation ist die 2-dimensionale Erfassung des Raumes. Der Roboter kann leider nicht genau einschätzen, wie hoch manche Objekte sind. So kann es vorkommen, dass dieser unter Schränken hängen bleibt, zwar kann sich das Gerät nach einer kurzen Zeit von selbst befreien, doch dadurch trägt das Gehäuse auch Blessuren von sich.
Auch durch das weiße Gehäuse sieht der Roboter an den Ecken schnell dreckig aus und bedarf so der regelmäßigen Reinigung.
Die verbaute Bürste mit Silikonlippen ist gerade auf Parkett sehr laut. Hier habe ich schon sehr viele Empfehlungen gelesen, die Bürste gegen diese auszustauchen. Die Reinigungsleistung ist identisch mit der verbauten.
Trotz der kleinen „Problemchen“ bleibt dieses Modell für mich einer der besten Roboter, die es zurzeit auf dem Markt gibt.
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