Homematic 11: Steckdosen schalten und überwachen mit dem Funk-Schaltakor 1-fach
Nachdem wir nun viele Sensoren durchgesprochen haben, würde ich Euch heute gerne einen Aktor vorstellen. Der Funk-Schaltaktor 1-fach ist ein Zwischenstecker, mit dem alle elektrischen Verbraucher in das Homematic Netz eingebunden werden können. Die Stromaufnahme darf aber nicht höher als 16A sein. Mit dieser kleinen Einschränkung kann man allerdings sehr gut leben. Ich haben für den Funk-Schaltaktor auch direkt ein sehr konkretes Beispiel, dass ich Euch in diesem Tutorial gerne vorstellen möchte. Mit dem Funk-Schaltaktor soll eine Waschmaschine überwacht und ausgewertet werden. Dabei geht es um zwei unterschiedliche Punkte.
Der erste Punkt ist für den Komfort. Meine Waschmaschine gibt leider nach dem Waschgang ein sehr penetranten Ton von sich, das über mehrere Minuten andauert. Daher möchte ich gerne das Gerät abschalten, nachdem der Waschvorgang abgeschlossen ist. Der Indikator dafür ist die Stromaufnahme. Diese sinkt auf einen geringen Wert, nachdem das Waschprogramm abgeschlossen wurde.
Auch will ich später eine Meldung auf meinem iPhone über Push generieren, die mir mitteilt, dass der Vorgang abgeschlossen ist, dieses Punkt werden wir aber zu einem späterem Zeitpunkt bearbeiten.
Bezeichnung | Amazon | ELV-Shop | ELV-Bausatz |
CCU2 | Link | Link | Bausatz |
Funk-Schaltaktor 1fach | Link | Link | Bausatz |
Zwischenstecker (mit Leistungsmessung) | Link | Link | Bausatz |
Zwischenstecker (ohne Leistungsmessung) | Link | Link | nicht verfügbar |
Der zweite Punkt ist die Überwachung des Schlauches, hierfür habe ich den Homematic Wassermelder zugelegt. Dieser wird über eine Batterie betrieben und kann Feuchtigkeit detektieren. So kann ein Alarm ausgelöst werden, falls die Maschine einen Schaden hat und Wasser austritt. Der Melder kann auf für andere Aufgaben genutzt werden, darauf gehe ich aber auch in einem späteren Tutorial genauer ein.
Doch nun erstmal zum Funk-Schaltaktor. Hier gibt es zwei verschiedene Zwischenstecker. Die günstigere Version kann nur Schalten und bietet keine Analyse-Funktionen. Die etwa 5€ teurere Variante kann zudem auch Spannung, Strom, Wirkleistung, Frequenz und Energieverbrauch ermitteln.
Ich verwende die „normale“ Version gerne für Lampen und sonstige Beleuchtung. Auch Kaffeemaschinen oder ähnliches kann damit aus der Ferne geschaltet werden. Für größere Energieverbraucher sind die zusätzlichen Funktionen sehr hilfreich, so kann z.B. jedem Waschgang ein Kostenpunkt zugeordnet werden. Interessant ist dieser Punkt gerade bei Kühlschränken, Tiefkühltruhen und anderen Verbrauchern, damit man sich einen Überblick über die entstehenden Stromkosten machen kann. Ich habe so z.B. herausgefunden, dass jeder Waschgang (60°C Schnellwaschgang) ca. 0,7khW Strom verbraucht.
Später können auch Diagramme darüber erstellt werden um die entstehenden Kosten noch besser auswerten zu können.
Doch wie ist das Gerät aufgebaut und wie wird es angeschlossen? Das Gerät kann einfach zwischen vorhandene Steckdose und Stecker gebaut werden. Der Funk-Schaltaktor hat eine Schutz-Kontakt Steckdose (Schuko) und eine Taste zum manuellen Schalten am Gerät selbst. Über diese Taste wird das Gerät auch mit der vorhandene CCU2 gekoppelt.
Zum Koppeln müsst Ihr den länglichen Taster etwa 5 Sekunden gedrückt halten, zu diesem Zeitpunkt sollte auch die CCU2 im Anlernmodus sein.
Hier können dann wie gewohnt alle nötigen Parameter eingestellt werden, ein passender Name und die Zuordnung zu Raum und Gewerk ist ebenso sinnvoll.
Nachdem das Gerät mit der Taste „Fertig“ der Geräteliste hinzugefügt worden ist könnt Ihr unter dem Punkt Einstellungen –> Geräte den neuen Funk-Schaltaktor konfigurieren.
Wie Ihr sehen könnt habe ich die „große“ Version mit zusätzlicher Leistungsüberwachung, diese kann hier ebenfalls konfiguriert werden. In diesem Fenster können unabhängig von Eurer späteren Programmierung für jeden Sensor Schaltwerte erzeugt werden. So kann z.B. eine Gartenpumpe bei einem zu hohen Strom direkt abgeschaltet werden.
Ein Anwendungsbeispiel wäre hier ein Trockenlaufschutz der Pumpe. Die Stromaufnahme würde sich bei fehlender Flüssigkeit ändern, diese Grenzwerte könnten dann hier eingetragen werden um die Pumpe vor Schäden zu schützen. Die hier eingetragenen Grenzwerte sind völlig unabhängig von denen, die später bei einer Programmierung verwendet werden.
Ein einfaches Programm für die Abschaltung nach dem Waschvorgang könnte so aussehen. Dazu geht Ihr auf „Programme und Verknüpfungen“ und dann auf „Programmerstellung & Zentralverknüpfungen“ danach im unteren Bereich auf „Neu“
Hier sollte zuerst ein sinnvoller Name eingegeben werden wie z.B. „Abschaltung Waschmaschine“. Dann wählt Ihr bei der Bedingung den Aktor aus, der abgefragt werden soll. In meinem Fall wäre das der Stromsensor des Funk-Schaltaktors. Hier wählen wir also den Stromsensor unseres Schaltaktors aus (Kanal 4). Ein Auslösen bei „Entscheidungswert“ ist bereits vorgegeben, wir sollte hier „bei Änderung auslösen“ wähle. Das hat folgenden Hintergrund. Beim Einschalter der Waschmaschine ist diese im Standby und verbraucht den gleichen Strom wie nach dem Waschgang, da das Programm sonst sofort abschalten würde, wählen wir „bei Änderung auslösen“.
Bei mir beträgt der Standby-Strom etwas weniger als 40 mA, deswegen habe ich in meinem Beispiel den Wert auf >40mA gesetzt, diese kann bei Eurer Waschmaschine natürlich anders sein.
Hallo
… „Strom etwas weniger als 40 mA, deswegen habe ich in meinem Beispiel den Wert auf >40mA gesetzt …“
Hm, ich wollte jetzt eine „Waschmaschine läuft“-Meldung kreieren. Ok, denke wenn mehr als 500mA Strom fliest, sollte sie auf jeden Fall laufen. Aber das Eingabefeld (bei Dir 40mA) lässt nur Werte im Bereich 0 bis 255 zu.
Muss man nun den Bereich 0 bis MaxAmpere umrechnen in 0 bis 255 ?
Recht konfus. :(
Gruß, Ingolf
Hallo Ingolf,
das hat mich anfänglich auch etwas irritiert. Geh mal in die Einstellungen zu dem Gerät, da kannst Du die Grenzen definieren!