Notstromaggregate – erste Hilfe bei Blackouts
Ein Notstromaggregat erzeugt aus anderen Ressourcen Strom. Es wird eingesetzt, um im Falle eines Stromnetzausfalls für Energie zu sorgen, aber auch dann, wenn kein Strom vorhanden ist. Das Antriebsaggregat wird meistens durch einen Diesel- oder Benzinmotor betrieben. In einigen wenigen Fällen werden Notstromaggregate auch mit Strom angetrieben, zum Beispiel um Strom in geeigneten Notstrom umzuwandeln, wenn die Frequenz nicht passt. Wir erläutern nachfolgend, wofür Notstromaggregate eingesetzt werden und worauf beim Kauf zu achten ist.
Einsatzbereiche von Notstromaggregaten
Stationäre und mobile Geräte finden überall dort Anwendung, wo ein Stromnetz fehlt oder wo der Ausfall des Netzes gravierende Folgen nach sich zieht. Einsatzbereiche sind beispielsweise:
- Krankenhäuser
- Serverräume
- Bahnanlagen
- Flughäfen
- chemische Anlagen
- Kernkraftwerke
- Kleingartenanlagen
- Wohnmobilstellplätze
Notstromaggregate werden auch Stromerzeugungsaggregate, Notstromgeneratoren oder Netzersatzanlagen genannt. Die Leistung und Größe differiert erheblich: Angefangen vom tragbaren Kleingerät, das Kleinverbraucher über eine mobile Netzersatzanlage versorgt, bis hin zu einer fest installierten Einheit, die mehrere Tausend kVA leistet.
Notstromaggregate, wie sie beispielsweise von NTC angeboten werden, speisen den überschüssigen Strom nicht in das öffentliche Netz ein und arbeiten daher im Inselbetrieb. Verfügt das Gerät über eine entsprechende Steuerung, so kann es nach Beendigung des Stromausfalls wieder auf das öffentliche Stromnetz synchronisieren und nach Abschaltung des Aggregats wird eine Stromunterbrechung vermieden. Verfügt das Notstromaggregat nicht über eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), kommt es bei dem Ausfall des Stromnetzes zu einer Zwangsunterbrechung, bis das Notstromaggregat die Stromversorgung übernehmen kann. Die zulässigen Zeitlimits sind bei Geräten, die nach VDE 0100-710 und VDE 0100-718 arbeiten, gesetzlich vorgeschrieben.
Checkliste – das ist wichtig beim Kauf
Leistung
Das wichtigste Kaufkriterium bei einem Notstromaggregat ist die Leistung. Denn Fehlkalkulationen können ärgerlich sein, wenn die Leistung nicht ausreicht, um das gewünschte Gerät mit dem Aggregat zu betreiben. Auch der Unterschied zwischen induktiven und ohm’schen Verbrauchern ist relevant. Ohm’sche Verbraucher sind beispielsweise Heizspiralen, Backöfen und Herde – bei ihnen wird die elektrische Energie fast vollständig in eine andere Energieform umgewandelt, wie zum Beispiel Wärme. Daher verbrauchen solche Geräte ausschließlich das, was auch in der Produktbeschreibung angegeben wird. Trotzdem sollte immer ein kleiner Puffer mit eingeplant werden. Induktive Verbraucher sind hingegen Geräte, die von Elektromotoren betrieben werden und einen bestimmten Anlaufstrom benötigen, der in der Regel ein Vielfaches der tatsächlichen Leistung beträgt. Dies kann sogar bis zum Achtfachen der angegebenen Leistung sein. Typische Beispiele sind die Klimaanlage, Rasenmäher oder verschiedene Handwerksgeräte. Ebenfalls wichtig ist die Berücksichtigung, ob es sich um besonders sensible Verbraucher handelt. Das sind beispielsweise Fernseher und Computer, die einen besonders regelmäßigen Strom benötigen, da sie ansonsten Schaden nehmen. Hier empfiehlt sich der Einsatz eines Notstromaggregats mit Inverter.
Anschlüsse
Ebenfalls ist es wichtig zu berücksichtigen, ob das Gerät für 400 Volt Starkstrom oder zwölf Volt Gleichstrom benötigt. Hierfür sind bestimmte Anschlüsse am Aggregat erforderlich.
Treibstoffart
Klassischerweise werden Notstromaggregate mit Diesel oder Benzin betrieben, es gibt allerdings auch Aggregate, die mit Gas arbeiten. Alle Geräte haben ihre individuellen Vor- und Nachteile. So sind Diesel-Stromerzeuger bekannt für ihre Alterungsstabilität, während Benzinaggregate preiswerter, aber auch gefährlicher sind.
Mobilität
Ein weiteres wichtiges Kaufkriterium ist die Mobilität – wie oft muss das Aggregat transportiert werden? Notstromaggregate sind sperrig und schwer. Wer viel transportiert, sollte sich daher für ein leichtes und kleines Aggregat entscheiden.
Lautstärke
Notstromaggregate sind nicht leise, da sie mit einem Motor betrieben werden. Es gibt allerdings spezielle Stromerzeuger, die aufgrund einer geschlossenen Bauweise und einem vorhandenen Ökomodus die Lautstärke senken. Diese können dann sogar auf Wohnmobilstellplätzen oder in Wohngegenden betrieben werden. Besonders günstige Geräte aus dem Baumarkt machen viel Krach, da sie die preiswertere offene Bauweise besitzen. Daher ist bereits beim Kauf zu beachten, dass solche Aggregate nicht jederzeit und überall betrieben werden dürfen. In Wohngebieten und auch auf dem Campingplatz sorgt das für verärgerte Nachbarn und kann sogar Anzeigen wegen Ruhestörung nach sich ziehen. Daher sollten Kaufinteressenten bei solchen Einsatzgebieten besser zu einem leisen, geschlossenen Gerät greifen.
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