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SmartHome via eNet – Vorstellung und Ausblick

Wie vor wenigen Wochen angekündigt, wollen wir etwas über den Tellerrand hinaus blicken und Euch neben Homematic auch weitere interessante SmartHome-Systeme vorstellen und auch darüber berichten. Im ersten Step habe ich mich für das eNET-System entschieden. Dieses funktioniert ähnlich wie Homematic IP via 868,3 MHz und es gibt sowohl Geräte, die per Funk angebunden werden können als auch Teilnehmer, die auf der Hutschine sitzen und per Kabel an das System angelernt werden können.

eNet ist dabei ein Standard von unterschiedlichen Herstellern, die sich dafür zusammengeschlossen haben. Aktuell zählen neben Jung und Gira, die für die Zentrale und die smarten Taster zuständig sind auch Hersteller wie Brumberg dazu, die speziell die Leuchten-Thematik mit in den Verbund einbringen. Weitere Hersteller sind Steinel (Bewegungsmelder), tado° für die Anbindung der Heizung sowie Siedle für smarte Klingelanlagen. Das System kann auf zwei unterschiedliche Arten betrieben werden. Ähnlich wie bei Homematic können die Geräte untereinander direkt verknüpft werden. So kann z.B. ein Funk-Taster einen Funk-Licht-Aktor direkt ansteuern ohne, dass hierfür eine Zentrale benötigt wird. So können auch sehr einfache Nachrüstungen in Bestandimmobilien vorgenommen werden.

Bei komplexeren Verknüpfungen und Szenarien wird eine Zentrale benötigt. Diese ist an das Internet angebunden und der Nutzer kann sein SmartHome bequem über eine sehr übersichtliche App steuern. Die Zentrale ist für die Monatage auf der Hutschine vorgesehen und heißt eNET-Server. Der Server wird von den beiden Herstellern Jung und Gira vertrieben. Beide Ausführungen sind identisch.

Für meinen Testaufbau hat mir die Firma Jung einen Demokoffer geliehen, in dem schon einiger Geräte vorhanden sind. Ich will Euch heute zeigen, wie das System grundlegend aufgebaut ist und für wen das System geeignet ist.

Welche Funktionen können abgedeckt werden

eNet bietet für verschiedene Ansätze Lösungen. Dazu gehören die Lichtsteuerung, dieses Thema beherrscht eNet aus meiner Sicht am besten, daher werde ich hierauf besonders eingehen. Durch den Hersteller Steinel sind auch Bewegungs- und Präsenzmelder im Programm.

Rollos und Jalousien können ebenfalls abgedeckt werden. Dazu gibt es sowohl Funk- als auch Hutschinenaktoren.

Die Heizungssteuerung wird über den Partner tado° realisiert. Hier wird die Zentrale von tado° mit dem eNet-Server gekoppelt, sodass die Heizung aus der eNet App gesteuert werden kann.

Energiemonitoring und Stecksoen können über den Zwischenstecker von Gira oder Jung überwacht und geschaltet werden.

Gesteuert wird das System über die App oder aber über Wandtablets, die speziell für eNet ausgelegt sind. Als Beispiel kann hier das Gira G1 genannt werden. Neben der App gibt es auch Handsender, die frei programmiert werden können. Damit lassen sich z.B. Rollos steuern oder Zentralfunktionen wie „alle Lichter aus“ oder „alle Rollos runter“ umsetzen.

Für wen in das System geeignet?

Das System richtet sich aus meiner Sicht speziell an Besitzer von Bestandsimmobilien, die eine smarte Lösung nachrüsten wollen. Der Aufbau ist sehr schnell realisiert und die App kann nach der kurzen Einrichtung sofort genutzt werden. Das System liegt vom Preis her über einer Homematic IP Installation. Ich persönlich finde die App auf einem sehr hohen Niveau, auch die einzelnen Funktionen lassen sich ohne komplizierte Einrichtung schnell anpassen. Durch die beiden Hersteller Gira und Jung sind die Funktaster sehr hochwertig, das ist definitiv eine andere Liga als bei Homematic. Auch die Visualisierung über das Gira G1 findet man in dieser Form bei einer Homematic IP Installation nicht.

Das eNet System richtet sich daher an Benutzer, die gerne etwas tiefer in den Geldbeutel greifen. Im Fokus steht hier die Licht und Beschattungssteuerung. Die Möglichkeiten, die ich bei eNet im Bereich Licht habe, finden sich so bei Homematic leider nicht. Es gibt z.B. eine DALI-Schnittstelle (UP) mit der DALi Leuchten direkt ins eNET-System eingebunden werden können. Auch gibt es LED Dimmer, 0-10V Steuergeräte und einen DMX-Controller. Damit kann ich das komplette Beleuchtungsspektrum ausschöpfen und finde für jeden Anwendungsfall das passende Bauteil.

Sehr interessant finde ich auch, dass sich das System auf z.B. bestehende Jung Unterputzeinsätze nachrüsten lässt. So gibt es beim Schalterprogramm keinen Bruch in der Optik. Auch die Haptik der Schalter ändert sich hier nicht! Dieser Punkt wird z.B. bei den Homematic Funkaktoren häufig angemerkt.

Der Funktionsumfang ist etwas kleiner als bei einer Homematic IP Installation mit dem Access-Point. Auch die Möglichkeiten der Heizungssteuerung sind bei eNet aktuell nur auf Radiatoren beschränkt. Eine Fußbodenheizung kann leider nicht mit eingebunden werden. Auch Fensterkontakte oder ein Alarmsystem findet man bei eNet nicht.

Doch nicht jeder braucht eine komplexe Automatisierung bei sich zu Hause. Wer den Fokus auf eine vernünftige Licht- und Beschattungssteuerung legt, ist bei eNet richtig. Auch die Visualisierung kommt hier nicht zu kurz. Auch die Taster sind hochwertig. Wer hierauf Wert legt, ist mit eNet sehr gut bedient.

In vielen Projekten mit smartfabrik bin ich leider immer wieder über das Thema Beleuchtung gestolpert. Hier habe ich bei Homematic sehr wenig bzw. nur zwei Möglichkeiten: entweder schalte ich oder ich dimme mit Phasenabschnitt. Das ist aus meiner Sicht nicht wirklich zeitgemäß. Daher werde ich auch versuchen eNet über ioBroker einzubinden. Das könnte ein sehr interessanter Ansatz sein, um so auch DALI und DMX in Homematic zu integrieren.

Folge Artikel

Da ich das System trotz der genannten Einschränkungen sehr gut finden und durchaus seine Daseinsberechtigung sehe, würde ich Euch gerne weitere Details zu eNet vorstellen. Wie oben bereits erwähnt werde ich speziell zum Thema Beleuchtung ein paar ausführliche Artikel schreiben. Falls Ihr Ideen oder Anmerkungen habt, hinterlasst mir gerne ein Kommentar, dann kann ich in den nächsten Artikel darauf speziell eingehen.

Es folgen Artikel zur Einrichtung der Software, zu den einzelnen Aktoren / Sensoren und natürlich auch Themen zur App. Ein weiterer sehr Interessanter Punkt für mich, wir die Integration in mein bestehendes SmartHome-System über ioBroker. Damit kann ich die Vorteile von eNet in mein bestehendes System integrieren um so z.B. mein System um eine DALI-Steuerung zu erweitern!

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