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Artikelreihe: Der Traum vom eigenen Smart Home –> Funk oder Busverkabelung

Viele die schon ein paar Artikel von mir gelesen haben wissen das ich mich täglich mit meiner Leidenschaft der Smarthome Planung, Programmierung und Umsetzung im beruflichen sowie auch im privaten beschäftige. Im privaten haben mich bisher diverse Nachrüstlösungen begleitet die ich mit Hilfsmitteln wie Node-RED und ioBroker miteinander verbunden habe. Beruflich setzen wir täglich angefangen von Wohnungen, bis hin zu Fincas auf Mallorca, Smart Home Systeme in Betrieb. Wie jeder der sich für ein Smart Home entschieden hat, kam nun auch für uns die Frage auf, was ist uns das Smart Home Wert, was ist uns besonders wichtig und möchten wir auf Funk oder auf ein kabelgebundenes System setzen. Auf dem Markt gibt es inzwischen so viele verschiedene Anbieter und Lösungen, sodass ich mir nicht mal sicher bin, ob ich überhaupt jemals von jedem System gehört habe.

Unabhängig vom Preis oder dem System spielen jedoch auch Faktoren wie die Haltbarkeit, die Steuerungsmöglichkeiten, die Optik und die Herstellerabhängigkeit eine große Rolle. In den kommenden Artikeln werde ich auf all die genannten Punkte eingehen. Mir ist bewusst, dass die meisten von euch auch schon ein System im Kopf haben mit dem ihr sympathisiert oder schon eure eigenen Erfahrungen gemacht habt.

In dieser Artikelreihe werde ich euch nicht von dem perfekten Smart Home System für die Allgemeinheit berichten, sondern ich möchte diejenigen denen es ähnlich wie uns zu Beginn ging helfen den eigenen Weg zu finden. Zusätzlich werde ich euch die einzelnen Komponenten im Detail vorstellen, für die wir uns entschieden haben. Für jeden Anwendungsfall gibt es diverse Lösungen und jeder von euch wird die Qual der Wahl kennen, die immer größer wird, um so mehr, Möglichkeiten vorhanden sind.

In welchem Planungsschritt sollte die Elektrik geplant werden?

Ich kann euch empfehlen von Beginn an die Elektrik, als einer der wichtigsten Säulen zu betrachten. Die meisten Entscheidungen, die ihr hier treffen, werdet begleiten euch oftmals mindestens die nächsten 30 Jahre. Wände oder Böden können viel schneller ausgewechselt oder angepasst werden als eine Anpassung eurer Elektrik. Bei der Elektrik müssen in den meisten Fällen neue Leitungen gezogen werden. Hierfür werde Schlitze in die Wände, Decken oder Böden gefräst, die ihr mit viel Aufwand wieder verschließen müsst.

Unabhängig von den Unannehmlichkeiten, die durch die Neuverlegung entstehen, bekommen die wenigsten eine Elektroplanung übergeben mit der ihr die einzelnen Anschlusswege und Leitungswege nachvollziehen könnt. Gerade in diesem Bereich haben wir sehr häufig viel Aufwand damit Anpassungen an den Bestandsanlagen vorzunehmen. Falls ihr kein Planungsbüro beauftragt, bittet euren Elektriker immer eine vollständige Elektroplanung und Dokumentation zu erzeugen.

Funk oder Kabelgebunden?

Konventionelle Busverkabelung

Ob man ein Funk- oder Kabelgebundenes System verwenden möchte hängt meiner Meinung nach von vielen Bedingungen ab. Ein großer Kostenfaktor ist die Leitungsverlegung. Der Zeitaufwand ist abhängig von der Anzahl der Leitungen die gezogen müssen, wie auch von den Begebenheiten. Bei einem Neubau oder einer Komplettsanierung habt ihr oftmals den Vorteil das die Leitungen Aufputz verlegt werden können und nicht geschlitzt werden müssen. In diesem Fall ist der Aufwand zur konventionellen Elektrik natürlich höher aber dadurch das nicht geschlitzt werden muss, kann meistens viel Zeit gespart werden und ich würde euch hier die klassische Busverkabelung zu wählen.

In unserem Fall ist der Schlitzaufwand sehr gering ausgefallen da die meisten Wände neu verputzt werden mussten. Alle geschalteten Leitungen(Lichter, Steckdosen, Rollladen/Jalousien/Markisen usw.) werden direkt zum Schaltschrank geführt. Der große Vorteil hierbei ist, das egal für welches Bussystem man sich im Nachgang entscheidet, sich so gut wie alle Aktoren an einem zentralen Ort befinden. Mit einem Aktor können je nach Hersteller mehr als 24 Lichtkreise geschaltet werden. Bei den meisten Funksystemen würden für den gleichen Anwendungsfall 24 Aktoren benötigt werden. Auf der Sensorseite (Taster, Schalter, Bewegungsmelder, Präsenzmelder, Raumthermostate, Rauchwarnmelder usw.) sieht das ganze schon wieder ganz anders aus.

Über ein KNX Buskabel (2x2s0,8mm²) können alle Sensoren verbunden werden. Das bedeutet das mit einem Buskabel, welches vom Schaltschrank aus verlegt wird, mit wenigen Einschränkungen alle Sensoren mit Spannung versorgt werden und kommunizieren können. Die Übertragungszeiten auch für komplexe oder große Schaltbefehle dauern meist nur 20 Millisekunden. Es gibt viele verschiedene Arten von Bustastern und Busgeräten bei denen auch viele verschiedene optische Wünsche erfüllt werden können.

Dezentrale Busverkabelung

Bei der dezentralen Busverkabelung wird ähnlich wie bei der Sensorverkabelung von der konventionellen Busverkabelung zu jedem Schalter/ Taster ein Buskabel verlegt. Hier ist der große Vorteil das sich bis auf das Buskabel welches zu jedem Schaltpunkt(Wo sonst konventionelle Schalter die Spannungsversorgung unterbrechen) gezogen nichts von der Konventionellen elektrischen Verkabelung unterscheidet.

Die Einbaudosen sollten tiefer sein, oftmals bieten sich hier Unterputz Elektronikdosen an. In diesen können einzelne Aktoren, die mit einem Buskabel verbunden sind, ähnlich wie ein Lichtschalter schalten. Von der Funktion her unterscheidet sich diese Variante nicht von der konventionellen Busverkabelung bis auf den Ort der Aktoren. Der Nachteil dieser Variante ist der höhere Kostenaufwand für die einzelnen Aktoren, da hier für alles was geschaltet wird ein einzelner Aktor eingebaut werden muss. Diese Variante eignet sich besonders für diejenigen die beispielsweise zu Beginn nur die Rollladen/Jalousien oder Lichter smart machen möchten. Durch die vorhandene durchdachte Infrastruktur kann somit auch später alles Stück für Stück nachgerüstet werden.

Funkbasierte Lösung

Die funkbasierte Lösung unterscheidet sich im größten Teil nur von der dezentralen Busverkabelung das hier alle Aktoren und Sensoren über Funk miteinander kommunizieren. Die Aktoren werden auch an den Schaltpunkten(Wo sonst konventionelle Schalter die Spannungsversorgung unterbrechen) eingebaut. Ein Vorteil ist hier das auch beispielsweise Bewegungsmelder oder Temperaturregler Batteriebetrieben ohne Verkabelungsaufwand an jeder beliebigen Stelle montiert werden können. Ein großer Nachteil hierbei ist das die Bausubstanz oder Nachbarn hier die Funkverbindungen stören können. Natürlich gibt es auch dafür Verstärker oder Repeater aber man sollte sich von Beginn an bewusst sein das hierbei Probleme auftreten können. Ein weiterer Nachteil ist das der Abstand zwischen dem ausgeführten Befehl (Bsp. Tastendruck) in den meisten Fällen etwas länger dauert als bei der Busverkabelung. Die Verzögerungen sind jedoch in den meisten Fällen nur bei Zentralfunktionen leicht spürbar.

Artikelübersicht

Alle folgenden Artikel werden nach und nach eingefügt. In dieser Übersicht könnt ihr die Artikel in der richtigen Reihenfolge ansehen.

1 Kommentar
  1. Reinhard Otto
    Reinhard Otto sagte:

    Hallo,
    eine Frage ist auch, ob wirklich jede Lampe über Automatisierung geschaltet werden muß. Ein Schalter am Sitzort im Wohnzimmer und fertig. Händy rauskramen Benutzeroberfläche aufrufen dauert ja auch. Und beim Verkauf des Hauses oder der Wohnung an jemanden, der lieber die konventionelle Methode bevorzugt, kann es ein Problem geben, wenn keine Lichtschalter vorhanden sind. Nicht jeder kann sich mit Handybedienung anfreunden. Man sollte für beide Möglichkeiten verkabeln.
    R.Otto

    Antworten

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