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Homematic – Leitfaden Licht schalten – Übersicht aller Aktoren und Sender

Bei einer Homematic-Installation gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Lichtschalter „smart“ zu machen. Ich will Euch in diesem Beitrag die verschiedenen Möglichkeiten vorstellen. Auch zeige ich Euch, wie Ihr vorgehen könnt, wenn kein Nullleiter in Schalter vorhanden ist. Das kann gerade bei älteren Elektroinstallationen der Fall sein. Dann wird nur die Phase oder sogar der Neutralleiter geschaltet. Von den anderen beiden Adern ist dann nichts zu sehen. Auch diese „Art“ der Installation kann auf Homematic umgebaut werden.

Ich habe Euch in der Vergangenheit schon mehrere Artikel zu diesem Thema geschrieben, doch da viele neue Leser dazu gekommen sind und es manchmal etwas an der praktischen Erfahrung mangelt habe ich mich entschieden die unterschiedlichen Lösungen hier für Euch zusammenzufassen.

Doch bevor es richtig losgeht, sollte zuerst geklärt werden, wie die vorhandene Installation bei Euch aussieht. Wichtig sind hier die Punkte Tiefe der UP-Dosen, N-Leiter vorhanden, ist eine Kreuzschaltung aufgebaut oder eine Wechselschaltung und soll das Licht nur geschaltet oder auch gedimmt werden? Auch ist es möglich Stehlampen, die an Steckdosen angeschlossen sind zu schalten und auch zu dimmen.

Warum diese Punkte wichtig sind und was Ihr im Einzelnen beachten müsst, erkläre ich Euch in diesem Beitrag.

Fangen wir mal mit den Basics an! Was ist eine Wechselschaltung und was ist eine Kreuzschaltung?

Als klassische Wechselschaltung versteht man die Installation von zwei Schaltern, mit denen man ein Licht bedienen kann. Ein sehr einfaches Beispiel ist hier das Licht im Treppenhaus. Dieses kann man sowohl oben als auch unten bedienen. Hier standardmäßig zwei Wechselschalter verbaut, die dann durch „smarte“ Geräte getauscht werden müssen.


Eine Schaltung bezeichnet Kreuzschaltung, wenn es sich bei der Installation um mehr als zwei Bedienstellen handelt. Es können drei, vier oder mehr Schalter verbaut sein. Wichtig dabei zu beachten ist, dass am Anfang der Schaltung und am Ende der Schaltung ein Wechselschalter verbaut ist. Zwischen diesen Wechselschalter befinden sich Kreuzschalter.

Ich will in den Aufbau dieser konventionellen Schaltung gar nicht zu tief einsteigen. Wichtig ist aber, dass auch hier jeder Schalter „smart“ gemacht werden muss. Wie das geht, erkläre ich Euch in nächsten Abschnitt.

ACHTUNG: Hier gibt es eine Neuerung seit Homematic IP!

Der Aufbau, den ich Euch unten beschreibe, bezieht sich auf das „normale“ Homematic. Dort muss jeder Aktor ersetzt werden. Bei Homematic IP gibt es eine Änderung, da der Schaltaktor nun messen kann, ob der Stromkreis von einem anderen Schalter geschlossen wurde. Ich habe dafür einen eigenen Beitrag verfasst, den Ihr hier einsehen könnt.

Wechselschaltung / Kreuzschaltung „smart“ machen:

Um das Licht einer Wechsel- oder Kreuzschaltung in die CCU2 zu integrieren, müssen alle Schalter ersetzt bzw. umgebaut werden. Dabei gibt es gewisse Dinge, die beachtet werden müssen. Bei einer konventionellen Schaltung dient jede Bedienstelle als Aktor. So wird der Strom an jedem Schalter entweder unterbrochen oder durchgeschaltet.

Bei einer smarten Installation ist dies nicht mehr notwendig. Es reicht völlig aus, wenn es in der Ketter der Kreuz- oder Wechselschalter einen Aktor gibt, der zentral die Spannung schaltet. Die anderen Schalter können dann zwar immernoch bedient werden, doch diese kommunizieren mit dem Hauptaktor, der dann Befehl zum schalten gibt.

Um das etwas zu verdeutlichen, haben ich hier eine kleine Skizze für Euch angehängt:

Quelle: Wikipedia

In dieser Skizze kann man sehr gut die Funktion einer Kreuzschaltung erkennen. Jeder Kasten stellt dabei einen Schalter dar, der den Strom unterbricht oder durchschaltet. Wenn wir diese Schaltung nun mit Homematic-Komponenten smart machen wollen, dann benötigen wir mindestens einen Aktor, der uns den Strom zum Leuchtmittel schalten kann.

In meinem Beispiel habe ich den Schalter A durch einen Homematic UP-Aktor ersetzt. Dieser ist aktuell der einzige Aktor, der den Strom wirklich schalten kann. Die beiden anderen Schalter habe ich überbrückt und durch Funk-Taster ersetzt. Diese Funk-Taster schalten nun den Strom nicht mehr selber, sondern senden ein Signal zum Homematic-Aktor (A) und dieser schaltet den Strom, damit die Lampe leuchten kann.

Mit dieser Methode können z.B. auch zusätzliche Schalter hinzugefügt werden. Einem Aktor können beliebig viele Funk-Schalter zugeordnet werden.

Warum kann nicht nur ein Schalter aus der bestehenden Installation umgebaut werden und alle anderen bleiben bestehen?

Diese Frage habe ich schon oft gestellt bekommen. Um hier Licht ins Dunkle zu bringen eine Erklärung: Sobald das Licht über den Homematic-Schalter betätigt wird, weiß die Zentrale (CCU2), das das Licht leuchtet. Wird der Stromfluss nun an einer anderen Stelle (konventioneller Schalter) unterbrochen, dann geht zwar die Lampe aus, doch der Homematic-Aktor hat von dieser Unterbrechung nicht mitbekommen.


Dadurch „denkt“ die CCU2 weiterhin, dass das Licht eingeschaltet ist. Der Status kann also nicht aktualisiert werden. Daher ist es zwingend erforderlich, dass jeder Schalter in einer Wechsel- oder Kreuzschaltung eine Rückmeldung geben kann.

Es gibt unzählige Möglichkeiten bestehende Schaltungen umzubauen. Eine Übersicht aller Aktoren, die kombiniert werden können, habe ich Euch in diesem Beitrag aufgeschrieben.

Aktoren, die Strom schalten

Wie schon erwähnt, gibt es beim Aufbau von smarten Kreuz- und Wechselschaltungen zwei grundlegende Unterschiede. Aktoren die mit einem Relais den Stromkreis schließen und Sender, die andere Aktoren anfunken, damit diese dann schalten. Ein Stromkreis für eine Lampe kann aus einer beliebigen Kobination aller Geräte zusammengestellt werden. Wichtig ist nur, dass mindestens ein Aktor verbaut ist, der den Stromkreis physikalisch schalten kann. Diese Aktoren stelle ich Euch hier in der Übersicht vor:

Funk-Schaltaktor Unterputz

Die Funk-Schaltaktoren für Markenschalter sind die am häufigsten genutzte Aktoren bei einer Homematic-Funk-Installation. Ein vorhandener Schalter wird ausgebaut und gegen einen smarten Schalter ersetzt. Doch es gibt ein paar Sachen, die Ihr dabei beachten solltet.

Wie funktioniert der Funk-Schaltaktor? In dem Gehäuse verbirgt sich, je nach Typ ein Relais oder Dimmer, das über den integrierten µ-Controller gesteuert wird. Dieser hat eine Funkschnittstelle, sodass der Aktor mit der Zentrale oder anderen Geräten kommunizieren kann – das ist kurz zusammengefasst die Funktion der Aktoren.

Da der eingebaute Controller immer Strom benötigt, um Befehle zu empfangen, wird zwingend eine eigene Spannungsversorgung benötigt.

Die Funk-Schalter werden wie schon oben beschrieben in die vorhandene Installationsdose gesetzt.

Als „normales“ Homematic Gerät gibt es den Funk-Schaltaktor 1fach und den Dimmer. Mit dem 1fach Aktor kann eine Lampe bzw. ein Stromkreis geschaltet werden. Wenn Ihr Doppelschalter im Einsatz habt, dann kann diese Aufgabe nicht mit diesem Aktor gelöst werden. Dazu müsst Ihr entweder den „Puck“ (siehe unten) oder eine Lösung mit einer Tasterschnittstelle und einem anderen Up-Aktor verwenden.

Der Dimmer ist als Phasenabschnitt ausgelegt. Auch hier müsst Ihr darauf achten, dass das Leuchtmittel, welches Ihr dimmen wollt, dafür ausgelegt ist.

Die Geräte der neuen Homematic IP Serie können an den Access-Point (IP) und die CCU2 angelernt werden. Ich würde aktuell immer dazu raten, die IP-Geräte einzusetzen, da diese mehr Funktionen haben als die „normalen“ HM-Geräte. Das zeigt sich auch bei dem Schalt-Mess-Aktor für Markenschalter.

Dieser hat die gleiche Funktion wie der Homematic 1fach Aktor, kann zudem aber noch die Energie messen, die der Verbraucher benötigt. Die Baumaße sind identisch zu dem HM-Geräten.

Auch ein Dimmer, der neuen IP-Serie, ist verfügbar. Dieser besitzt die gleiche Funktionalität wie der HM-Dimm-Aktor.

Unterputzschalter „Puck“

Diese „Pucks“ lassen sich in vorhandene Installationsdosen setzen, sodass der vorhandene Schalter erhalten bleibt.

Den Puck gibt es in verschiedenen Ausführungen. Als 1-fach Aktor, 2-fach Aktor und als Dimmer (1-fach).

Der Aufbau sieht wie folgt aus:

Der Puck benötigt, wie alle HM-Geräte die einen µ-Prozessor haben eine eigene Spannungsversorgung, daher wird zwingend ein N-Leiter benötigt.

Die Phase wird ebenfalls an Gerät angeschlossen, um dann über das interne Relais auf dem Ausgang 1 geschaltet zu werden.

An den S1 wird ein normale Taster angeschlossen, der 230V schaltet. Es kann kein Taster mit potenzialfreien Kontakt verwendet werden.

Vorteile:

  • Das Gerät kann direkt an einen bestehenden Schalter angeschlossen werden oder aber bei Platzmangel in der Dose an der Lampe untergebracht werden.
  • Der Schalteingang benötigt 230V, so können vorhandenen Installationen genutzt werden
  • Mit dem 2-fach Aktor können Doppeltaster „smart“ gemacht werden.

Nachteile:

  • Leider benötigt der Aktor sehr viel Platz, eine normale UP-Dose ist mit dem Aktor „voll“ nur bei tiefen Dosen kann zusätzlich ein Taster eingebaut werden.
  • Das Schaltvermögen des 2-fach Pucks ist auf 2x 5A begrenzt.
  • Eine Strommessung (Spannung und Wirkleistung) ist mit dem Gerät nicht möglich.
  • Es wird ein Taster benötigt – Schalter müssen gegen diese ersetzt werden.
  • Es wird ein N-Leiter am Gerät benötigt. Dieser kann bei älteren Installationen evtl. fehlen.

Ein kleiner Hinweis noch für das Gerät. Es ist kein separater Taster zum Anlernen vorhanden. Der Anlern-Modus wird aktiviert, wenn der Taster S1 länger als 4 Sekunden betätigt wird. Bei mir verwende ich diese Geräte ausschließlich „remote“ das bedeutet, ohne Taster. Da die Geräte aber in UP-Dosen untergebracht sind, wird es später schwierig, diese bei Änderungen an der CCU2 anzulernen. Daher habe ich jeden Aktor mit einem zusätzlichen Kabel ausgestattet, welches den S1 nach außen führt. Bei Bedarf kann dann 230V auf den Eingang gegeben werden.

Homematic IP Schalt-Mess-Aktor

Dass Ihr für Homematic auch Homematic IP-Geräte verwenden könnt, ist ja allgemein bekannt. Daher könnt Ihr für Eure vorhandene Installation auch die Schalt- und Mess-Aktoren der IP Serie verwenden. Den UP-Puck für Homematic IP gibt es in drei unterschiedlichen Ausführungen.

Ein Phasenabschnitt-Dimmer, mit diesem können alle konventionellen Leuchtmittel mit Glühfaden gedimmt werden. Bei LED muss das Leuchtmittel speziell für diese Art von Dimmer zugelassen sein.

Als zweites Gerät ist ein UP-Schaltaktor verfügbar, der 16A Last schalten kann. Dieser kann für alle Stromkreise genutzt werden, die mit einer 16A Sicherung versehen sind.


Es ist eine dritte Variante erhältlich, die ebenfalls zum Schalten verwendet werden kann. Mit dem UP-Schaltaktor 5A können aber nur 5A Last geschaltet werden. Daher solltet Ihr bei der Auswahl dringend darauf achten, welche Verbraucher damit geschaltet werden sollen.

Die Funktion der UP-Schaltaktoren für Homematic IP ist ähnlich wie bei den „normalen“. Zur Verdeutlichung habe ich Euch hier das Schaltbild eingefügt. Der Puck wird mit Netzspannung versorgt und schaltet diese zum Verbraucher durch.

Es fehlt aber wie bei den HM-UP-Aktoren der Tastereingang. Der HM-IP-Puck lässt sich nur über Funk ansprechen.

Vorteile:

  • Kreuz- und Wechselschaltungen können mit nur einem Aktor aufgebaut werden (Bericht)
  • Das Gerät kann direkt in eine UP-Dose gesteckt und angeschlossen werden (Achtung tiefe Dose notwendig!)
  • Leistungsmessung möglich
  • Es gibt eine günstigere 5A Lösung, speziell für Lampen
  • Kann für Homematic und Homematic IP eingesetzt werden
  • Etwas kleiner als der HM-UP-Puck

Nachteile:

  • Leider benötigt der Aktor sehr viel Platz, eine normale UP-Dose ist mit dem Aktor „voll“ nur bei tiefen Dosen kann zusätzlich ein Taster eingebaut werden.
  • Es muss zwingend auf das Schaltvermögen geachtet werden – 5A oder 16A
  • Der Puck kann nur über Funk angesprochen werden – Es wird ein zusätzlicher „smarter Taster“ benötigt
  • Es wird ein N-Leiter am Gerät benötigt. Dieser kann bei älteren Installationen evtl. fehlen.
Homematic „klassisch“ Homematic IP
UP-1fach 16A Link Link
UP-1fach 5A nicht vorhanden Link
UP-2fach Link nicht vorhanden
UP-Dimmer Phasenabschnitt Link Link

Schaltaktor Funk für die Hutschiene

Ich selbst habe diesen Aktor bei mir noch nicht im Einsatz, da ich bei mir eine vorhandene Installation umgerüstet habe und der Schaltschrank bereits voll gewesen ist – Doch wofür sind die Funk-Schaltaktoren für die Hutschine zu gebrauchen.

Es handelt sich wie bei den UP-Pucks auch um einen Aktor, der Strom schalten kann. Dieser wird aber nicht, wie bei den anderen Geräten, direkt am Verbraucher platziert, sondern eben im Schaltschrank.

Auch hier habe ich Euch zur Veranschaulichung der Funktion ein Schaltbild angehangen. Der Aktor wird wie schon gesagt direkt auf eine Hutschiene geklemmt. Da das Schaltvermögen 16A beträgt, kann dieser Aktor direkt mit einer eigenen Sicherung ausgestattet werden, die sich vor dem Eingang „L“ befindet.

Bitte auch hier beachten: Wenn Ihr nicht genau wisst, was Ihr Installieren oder anklemmen sollt, dann bittet Euren Elektriker um Hilfe!

Den Aktor gibt es mit einem und mit 4 Ausgängen, die geschaltet werden können. So kann z.B. ein kompletter Raum oder auch nur einzelne Verbraucher damit geschaltet werden. Voraussetzung ist natürlich, dass es einzelne Adern zu den Verbrauchern gibt.

Die Ansteuerung der Relais erfolgt ausschließlich per Funk. Es sind keine Tastereingänge vorhanden.

Homematic „klassisch“
Funk-Schaltaktor 4fach Link
Funk-Schaltaktor 1fach Link
Funk-Schaltaktor mit Leistungsmessung Link

Eine weitere Variante, die ich selbst sehr interessant finde, ist der Schaltaktor mit Leistungsmessung. Dieser kann wie auch der 4-kanalige Aktor direkt im Schaltschrank platziert werden. Ich könnte mir vorstellen, diesen Aktor für die Messung von einzelnen Räumen einzusetzen. So kann z.B. ermittelt werden, wie viel Strom die Heizungsanlage, das Kinderzimmer oder die Küche benötigt. Ist natürlich wie immer – auch viel Spielerei dabei ;-)

Vorteile:

  • Wird direkt im Schaltschrank platziert
  • Leistungsmessung möglich (1-kanalig)
  • Es gibt drei Geräte 4-fach, 1-fach und 1-fach mit Leistungsmessung
  • Gut zum Nachrüsten von Installationen im Garten oder Keller

Nachteile:

  • Leider nur verwendbar, wenn genügen Platz vorhanden
  • Für einzelne Verbraucher muss eine separate Leitung vorhanden sein
  • Keine Tastereingänge – nur über Funk

Zwischenstecker

Der Zwischenstecker ist wohl die einfachste Möglichkeit, einen Verbraucher smart zu machen. Leider funktioniert das nur bei Geräten, die einen Stecker besitzen und nicht fest installiert sind. Auch bei den Zwischensteckern gibt es mehrere Varianten, die für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden können.

Bei den Zwischensteckern gibt es sowohl Homematic als auch Homematic IP Geräte. Meine Empfehlung an dieser Stelle ist, die Homematic IP Geräte zu verwenden. Diese sind von der Bauform her wesentlich kleiner und bieten zudem mehr Funktionalität.

Die Zwischenstecker gibt es als Ein-/Ausschalter, Ein-/Aus mit Leistungsmessung und auch als Dimmer. Die Dimmer sind gerade für ältere Stehlampen mit Halogen-Leuchtmittel bestens geeignet. Auch hier muss bei der Verwendung von LEDs geprüft werden, ob diese mit dem Phasenabschnitt-Dimmer kompatibel sind.

Homematic „klassisch“ Homematic IP
Ein-/Aus Schalter Link / Bausatz Link
mit Leistungsmessung Link / Bausatz Link
Dimmer Phasenanschnitt Link Link
Dimmer Phasenabschnitt Link nicht verfügbar

Eine weitere Möglichkeit, die ich bei mir nicht im Einsatz habe, sind die Aufputz-Aktoren. Diese eignen sich sehr gut für die Nachrüstung z.B. im Gartenhaus oder im Keller. Von der Funktionsweise sind diese identisch mit den UP-Aktoren.

Es gibt auch hier unterschiedliche Geräte den 1fach Aktor und den 4fach-Aktor.

„indirekte“ Aktoren zum Schalten

Jetzt kommen wir zu einer anderen „Gruppe“ von Schaltern. Alle oben aufgeführten Aktoren können den Stromkreis direkt über ein Relais schließen. Wenn Ihr mehrere Schalter in einem Stromkreis verbaut habt, dann könnt Ihr entsprechend meiner Anleitung vorgehen.

Ihr könnt aber auch beliebig viele zusätzliche Schaltstellen hinzufügen. Diese zusätzlichen Schaltstellen können unterschiedliche Ausprägungen haben. Es können UP-Tasterschnittstellen oder Fernbedienungen genutzt werden. Diese Geräte haben kein eigenes Relais und schließen daher den Stromkreis nur indirekt über einen bereits verbauten Aktor.


Diese zusätzlichen Schaltstellen sind dann entweder per Direktverknüpfung oder über ein Programm in der Zentrale mit einem Aktor verbunden.

Ein Beispiel ist hier das Licht im Wohnzimmer. Der Stromkreis besteht aus einer Wechselschaltung, sodass das Licht von zwei unterschiedlichen Punkten aus geschaltet werden kann. Der aktuelle Aufbau ist bereits smart. Es können nun zusätzlich Schalter hinzugefügt werden. Als Beispiel führe ich hier den Handsender auf. Mit einer Verknüpfung ist es nun möglich mit der Fernbedienung das Licht zusätzlich vom Sofa aus zu schalten. Der Handsender Funk den Befehl zum Schalter, der dann das Relais anzieht oder abfallen lässt.

Daher nenne ich diese Schalter „indirekte Aktoren“, da diese ohne einen „direkten Aktor“ der im Stromkreis sitzt nicht funktionieren kann.

Hier eine Übericht der Sender, die zur Verfügung stehen:

eQ-3 unterscheidet hier zwischen Hand-, Wand- und Installationssendern. Als Handsender sind alle tragbaren Sender zu sehen. Das sind z.B. die unterschiedlichen Fernbedienungen.

Dort können einzelne Tasten direkt mit einem Aktor verknüpft werden. Auch das Dimmen ist z.B. durch einen langen Tastendruck möglich. Die Anzahl der verfügbaren Fernbedienungen ist sehr groß, daher will ich nicht auf jede einzelnen eingehen.

Interessanter und von mir sehr häufig genutzt ist der Funk-Wandsender. Dieser Sender sieht aus wie ein „normaler“ Schalter und kann einfach mit den beiliegenden Klebestreifen an einer Wand montiert werden.

Ich nutze den Funk-Taster z.B. neben meinem Bett. Dort ist bei meiner Installation kein zusätzlicher Schalter für das Deckenlicht vorgesehen. Durch die Einbindung kann ich nun auch das Deckenlicht schalten und dimmen.

Einen letzten Sender, den ich Euch gerne zeigen möchte, ist der Installationssender 2fach für Markenschalter. Als ich frisch mit Homematic angefangen habe, bin ich davon ausgegangen, dass der 2fach Sender zwei Relais verbaut hat, damit ich eine Doppelwippe ablösen kann. Schade! Weit gefehlt.

Der Name ist hier etwas irreführend. Es handelt sich um einen Sender, der 2 Tasten besitzt (oben und unten). Das Gerät wird an 230V angeschlossen und funkt die Befehle an die CCU2 oder an einen anderen Empfänger. Strom schalten kann dieses Gerät leider nicht.

Verbaut wird es in einer normalen UP-Dose. Auch hier ist zwingend ein N-Leiter erforderlich damit der interne Prozessor mit Strom versorgt werden kann.

Am interessantesten finde ich für mich die Taster- und Schalterschnittstelle. Diese kommen bei mir sehr häufig zum Einsatz, daher werde ich diesen Sendern einen eigenen Artikel widmen, der in den nächsten Tagen erscheinen wird!

14 Kommentare
  1. Patrick
    Patrick sagte:

    Hallo,

    ich bin jetzt überfragt.

    Ich habe in einem Zimmer DREI SCHALTER, die alle die gleiche Deckenlampe ein und ausschalten. Ich nutze Homematic IP. Muss ich jetzt wie du auch nur einen Schalter ersetzen oder alle drei? Angenommen, ich ersetze nur einen. und schalte an einem nicht H-IP schalter das licht um. Dann weiß der Aktor ja gar nicht mehr ob das licht jetzt eigentlich an oder aus ist.

    Antworten
  2. Jean-Luc Winkler
    Jean-Luc Winkler sagte:

    Hey Sebastian,
    danke für deine sehr guten und ausführlichen Beiträge!
    Ich würde gerne über eine Wippe (Taster oben und unten, standardmäßig in Neutralstellung) Philips Hue Lampen steuern. Diese sollen bspw. durch ein kurzes Antippen des unteren Tasters eingeschaltet, durch ein kurzes Antippen des oberen Tasters wieder ausgeschaltet werden. Das könnte ich ja bereits mit dem „Funksender 2 fach“ der „normalen“ (nicht IP) Homematic Serie realisieren. Nun wäre es aber auch schön, wenn ich durch längeres gedrückthalten das Licht hoch und runter dimmen könnte.
    Hast du eine Idee, wie ich dies am besten umsetzen kann?
    Rahmenbedingungen: Die Verknüpfung zwischen Homematic und Philips Hue löse ich derzeit über OpenHab2 (da ich noch weitere „smarte“ Geräte verwende und darin verknüpfe).

    Antworten
  3. Peter
    Peter sagte:

    Hallo *,
    ich bin noch recht neu in dem Thema und ich hoffe meine Frage ist nicht naiv.
    Mit dem neuen HMIP Aktor kann ich keinen Schalter anschließen. In meinem Fall will ich aber die Leuchte mit dem Schalter und über die CCU schalten können. Bekommt der Aktor durch das Ausschalten via Schalter mit, dass kein Strom mehr vorhandenen ist – also die Lampe aus ist. Oder muss ich für das Szenario den alten HM Aktor nehmen?

    Antworten
  4. Marc
    Marc sagte:

    HI Sebastian,

    ich würde Geren Stehlampen die an einer Steckdose hängen smart schalten und dabei auf den Zwischenschalter verzichten :D

    Könnte man nicht auch eine Steckdose mit einem UP Schalter „Puck“ schaltbar machen? Sprich ich würde den Puck in einer UP Dose verbauen die ich dann entweder mit einer Dummy Steckdose verdecke oder aber mit tiefer Installationsdose versehe. Der Puck schaltet dann z.B die Steckdose an der immer die Stehlampe Wohnzimmer rechts hängt.

    Gruß

    Marc

    Antworten
  5. Peter
    Peter sagte:

    Hallo Sebastian,
    zunächst grosses Lob für die detaillierte Beschreibung und die informative Seite!

    Ich stehe grade vor der Herausforderung, dass ich einen Teil meiner FS20 Komponenten (über fhem gesteuert) auf eine bidirektionale Lösung umstellen will.
    Der Fokus fiel auf HM /MHIP.

    Zunächst will ich 3 Lampen ansteuern. Jede kann aber über 3-4 Taster geschaltet werden.
    Zu der Menge an Tastern, die es umzurüsten gilt, kommt noch das Problem, dass z.T. BJ Doppeltaster im Einsatz sind, für die ich keine adequate Lösung von eQ3 gefunden habe.
    (Doppelrahmen mit jeweils Doppeltaster – also 4 Taster an einem Ort)

    Eine Möglichkeit, alle Taster weiterzunutzen, die Lampen zusätzlich per Funk zu steuern und eine bidirektionale Lösung mit aktuellem Status zu bekommen wäre der Einsatz des „1-Kanal-Schaltaktors“ für die Hutschiene:
    https://www.elv.de/homematic-1-kanal-schaltaktor-im-hutschienengehaeuse-bausatz.html

    Voraussetzung: Das Ziel (die Lampe) muss eine Leitung zum Schaltschrank (Hutschiene) haben. Das ist in meinem Fall gegeben, da die Lampen alle über Taster -> Eltakorelais geschaltet werden.

    Der Schaltaktor bietet die Möglichkeit, per Funk angesprochen zu werden und die Lampe zu schalten und einen (bzw. mehrere) Taster anzuschliessen, die den Schaltaktor (bzw. die Lampe) schalten.
    Der Schaltaktor hat somit immer den aktuellen Status (Lampe an/aus).

    Leider habe ich für den Schaltaktor keine Mehrkanalvariante gefunden….

    Viele Grüße,
    Peter

    Antworten
  6. Christian
    Christian sagte:

    Hallo Sebastian!

    Danke für deine Beitrag.
    Allerdings bin ich jetzt doch etwas verwirrt bzw. Ratlos.
    Im Einführungstext schreibst du
    „Auch zeige ich Euch, wie Ihr vorgehen könnt, wenn kein Nullleiter in Schalter vorhanden ist.“
    Genau so ein Problem habe ich nämlich, nur finde ich die Lösung für dieses Problem im Artikel nicht.
    Hab ich da was überlesen oder vielleicht versteh ich es auch nicht.
    Kannst du mir bitte auf die Sprünge helfen.

    Danke
    Christian L.

    Antworten
    • Sebastian
      Sebastian sagte:

      Hallo Christian,
      sorry ich habe gedacht, dass sich das aus dem Kontext ergibt. Wenn Du mehrere Schalter hast, dann kannst Du einen umrüsten (der den N-Leiter hat) mit dem UP HM-IP-Aktor. Die anderen kannst Du dann entweder so lassen oder zusätzliche mit Funk-Sendern ausstatten. Du benötigst in jedem Fall einen N-Leiter. Wenn dieser bei der Lampe ist, dann kannst Du dort einen Aktor einbauen (UP).

      Antworten
  7. Heiko
    Heiko sagte:

    Hallo Sebastian !
    Erstmal Danke für diesen irren Blog und die gute Zusammenfassung zu den Schaltmöglichkeiten.
    Sag mal – mein nächstes Miniprojekt ist der Garagentoröffner, der (zumindest gehe ich davon aus, muss noch genau schauen), mit simplen potentialfreien (!) Tastern gesteuert wird.
    Nun gibt es im homematic Programm nicht viele Aktoren, die potentialfreie Relais schließen und öffnen. Ich kenne nur den 4fach Aktor für die Hutschiene, den ich schon für die Steuerung meiner Velux Dachfenster Jalousien benutze.
    Oder den ebenfalls 4 fach Aktor mit zusätzlich notwendiger Stromversorgung.

    Nun will ich nicht unbedingt für ein Garagentor einen 4fach Aktor verbauen, zumal weitere Anwendungen dort nicht so üppig sind.
    Hast Du Lösungen im Einsatz, bei denen im Aktor ein potentialfreies Relais angesteuert wird ?
    Danke für kurzen Denkanstoß
    Grüße Heiko

    Antworten
    • Sebastian
      Sebastian sagte:

      Hallo Heiko, vielen Dank für das Lob ;-)
      Ich habe bei der Erstellung des Artikel darüber nachgedacht, ob ich den Akto, den Du benötigst erwähnen soll. Ich wollte dazu einen eigenen Beitrag erstellen, da ich gerade bei einem Freund das gleiche umsetze, was Du machen willst. Es geht um ein elektrisches Garagentor, dass mit einem Hörmann Antrieb ausgestattet ist. Dieser antrieb kann mit einem potentialfreien Kontakt aktiviert werden. Genau dafür gibt es einen Aktor von eq-3 ;-) Schau Dir mal dieses Teil an, ich denke dass ist genau das, was Du suchst.

      Antworten
      • Heiko
        Heiko sagte:

        perfekt, danke. Den hatte ich in der Tat nicht auf dem Schirm, hatte die Steckdosenoptik falsch interpretiert :-) Werde das in den kommenden Tagen umsetzen, kann gerne von meinen Erfahrungen berichten. Grüße Heiko

        Antworten

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