Professionelle eSport-Streamer und deren Hardware

In Zeiten, in denen eSports und Streaming gleichermaßen immer populärer werden – bereits 2016 berichteten wir, dass 42% aller Deutschen sich als Gamer bezeichnen, also Spiele an Computer, Konsole oder Smartphone spielen – haben wir uns gefragt, wie eigentlich die Profis ausgestattet sind. Haben sie spezielle Anforderungen an die Hardware und gibt es überhaupt eSport Profis, die gleichzeitig auch Streamer sind? Diesen und weiteren Fragen sind wir nachgegangen.

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ESport-Streamer – wer oder was ist das?

Wirft man einen Blick auf die aktuellen eSports Streamer of the Year awards, die in Zusammenarbeit mit NOW TV ausgetragen werden, stellt man fest, dass sich unter den Finalisten auffällig viele ehemalige eSport Profis befinden. Es scheint also durchaus lukrativ und sinnvoll, nach einer aktiven eSport-Karriere ins Streaming-Business einzusteigen.

So findet man unter den nominierten beispielsweise Joshua Nissan aka „Steel“. Der 27 jährige Kanadier zählt mittlerweile stolze 410.000 Twitch Follower und hat sich mit seinen gerade einmal 27 Jahren eine stolze Community aufgebaut. Der ehemalige CS:GO Profi streamt auch heute ausschließlich Counter-Strike spiele, gehört aber keinem aktiven professionellen Team mehr an. Wirft man einen Blick auf sein Equipment, dass er zum Spielen nutzt, finden sich gängige Gamer-Marken wie ein BenQ Monitor (XL2420Z) oder das Cooler Master Keys Pro S neben einer FINALMOUSE ScreaM One und einem HyperX Cloud Revolver Headset. Dieses Equipment nutzt der Streamer sowohl privat, als auch bei semiprofessionellen Turnieren, an denen er nach wie vor teilnimmt.

Streamer Hardware VS Gamer Hardware

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Das obige Beispiel zeigt, dass Spieler, die professionell spielen oder gespielt haben natürlich auch auf professionelles Equipment setzen. Der Unterschied zwischen den professionellen eSports-Squads und reinen Spielern ist aber sicherlich die Tatsache, dass die Squads stets von Hardwareherstellern gesponsert werden und dementsprechend durchaus üppiger ausgestattet sind, als der Streamer von nebenan. Außerdem braucht der Streamer natürlich eine Webcam oder Kamera, worauf der Profi-Gamer sicherlich verzichten kann, denn derer gibt es um ihn herum meist genug.

Sieht man sich einmal die Ausrüstung von SK Gaming an, die eine große deutsche eSport-Talentschmiede sind, werden die Unterschiede durchaus deutlich. So wird SK Gaming von Medion gesponsert, die das professionelle Team umfangreich ausstatten. Die Höllenmaschinen der Gamer haben teilweise einen Wert jenseits der 5.000 Euro Marke und sind dementsprechend umfangreich ausgestattet.

Hierzu gehören Highend-Prozessoren wie der Intel i9-7900X ebenso wie gleich zwei Modelle der High-End-Grafikkarte GeForce GTX 1080 Ti. Allerdings zeigt sich auch hier, dass die Spieler bei Maus, Tastatur und Headset ihre eigenen Präferenzen haben: Während PCs und Monitore im eSports vorgegeben sind, können die Spieler Maus und Tastatur frei wählen. Laut Computer Bild Bericht kommen hier sehr häufig die BenQ-ZOWIE-Maus und eine mechanische Gamer-Tastatur zum Einsatz. Bei der Tastatur hat natürlich ebenso wie bei Maus und Headset jeder seine eigenen Vorlieben. Fakt ist aber, dass nahezu alle Gamer heute mechanische Tastaturen wie die von uns getestete aLLreLi Gaming Tastatur verwenden.

Sponsoren-Equipment

Aufgrund der Popularität von eSports und Gaming sind die Hersteller natürlich erpicht darauf, die Spieler auszustatten – schließlich interessieren sich sowohl beim Streamen als auch natürlich bei eSports-Events die Fans dafür, auf welcher Hardware der Lieblings-Gamer spielt oder streamt. Greift man sich beispielsweise den SK Gaming Spieler Epitácio de Melo Hilho – kurz TACO – heraus, der neben seiner Profikarriere auch gerne streamt, wird schnell deutlich, worin der große Nutzen der Ausrüster steckt.

So findet sich auf der SK-Gaming Seite zum Spielerprofil auch eine Hardwareempfehlung für Equipment wie Gaming-Stühle, Headsets oder den bereits zuvor erwähnten Medion-Tower. Bei einem so bekannten eSport Squad wie SK Gaming, der sogar auf Sportwetten-Portalen wie Betway im Rahmen von Wetten auf Turniere und Ligen vertreten ist und regelmäßig größere Preisgelder gewinnt, lohnt sich das Ausstatten unterm Strich in jedem Fall, da das Publikum enorm groß ist. Die nebenberufliche Streaming-Aktivität von TACO, der 2017 Preisgelder in Höhe von 665.000 $ einstreichen konnte, macht ihn daher für Sponsoren gleich doppelt interessant.

Bekannte eSport Streamer

Neben den bereits genannten gibt es eine Reihe von ehemaligen Profispielern, die sich nach ihrer aktiven Karriere dem Streaming verschrieben haben. Einer der bekanntesten unter ihnen ist der ehemalige League of Legends Profi Michael „Imaqtpie“ Santana. Der US-Amerikaner war bis 2014 professionell aktiv und zählt mittlerweile 1,6 Millionen Twitch Follower. Bis zu 30.000 Zuschauer kann er gleichzeitig mit seinen Streams begeistern, wodurch er dank Sponsoren und Ausstattern, die zusätzlich hohe Gelder für Werbung zahlen, zum Millionär aufsteigen konnte. Laut Santanas Management-Firma erzielt der Streamer jährliche Umsätze im Bereich von 2 Millionen Dollar.

Ähnlich erfolgreich ist der ehemalige Dota 2 Profi Henrik „AdmiralBulldog“ Ahnenberg. Der Schwede konnte in seiner aktiven Zeit nicht nur mehr als 630.000 Dollar an Preisgeldern gewinnen, sondern ist auch als Streamer äußerst erfolgreich und wurde im Jahr 2017 sogar als Moderator des „The International“ Turniers in die USA eingeladen. Aufgrund eines falschen Visums musste er jedoch unverrichteter Dinge wieder die Heimreise antreten, da ihm die Einreise in die USA verwährt wurde, wie Gamestar seinerzeit berichtete.

Beide Streamer verwenden – wie in den Streams zu sehen – neben gängigen Gamer-Headsets auch übliche Gamer-Tastaturen und Mäuse, also keine Spezialanfertigungen oder besonderes High-End Equipment. Dank ihrer großer Erfolge könnten sich die Streaming Stars zwar auch High-End Hardware leisten, aufgrund der Sponsorenverträge müssen sie das aber nicht, denn sie wird ihnen ohnehin zur Verfügung gestellt.

Selbst streamen ohne High-End Equipment

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Auch ohne aktuellste Hardware und Maschinen für mehrere Tausend Euro lässt sich ein gutes Streaming-System aufbauen, das steht außer Frage. Wer es genauer wissen will, findet im Internet viele Tipps und Seiten zu empfohlenem Equipment für das Streamen selbst – beispielsweise den interessanten Blog auf Hardwareschotte. Bei Maus und Tastatur sollte man sich aber stets auf seine eigenen Vorlieben konzentrieren. Eine noch so hoch gelobte Maus bringt wenig, wenn sie für die eigene Hand zu groß, zu klein oder schlichtweg nicht ideal geformt ist. Was Gaming-PCs angeht, findet ihr auch bei uns den einen oder anderen Tipp zum Zusammenstellen eines guten Modells für hohe bis mittlere Anforderungen.

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