HomeMatic: Markise integrieren und steuern Teil 02 – Regensensor
Im ersten Teil der Mini Serie HomeMatic: Markise integrieren und steuern Teil 01 habe ich berichtet wie ich unsere Weinor Markise in HomeMatic integriert habe. In diesem Teil werde ich den HomeMatic Funk-Regensensor vorstellen und beschreiben wie ich das Zusammenspiel mit der Markise umgesetzt habe.
Jeder Markisenhersteller bietet einen Sensor an, welcher die Markise bei Regen rein fährt. Da ist es nur logisch wenn dies auch mit HomeMatic realisierbar ist. Der Funk-Regensensor wird in zwei Varianten angeboten:
HomeMatic Funk-Regensensor – Fertiggerät
HomeMatic Funk-Regensensor – Komplettbausatz
Achtung: In beiden Fällen benötigt man zusätzlich ein Netzteil. Ich habe aufgrund guter Erfahrungen das folgende Netzteil ausgewählt:
Zusätzlich zum Regensensor befindet sich eine Edelstahlhalterung im Lieferumfang. Mittels dieser Halterung wird der Sensor in einem Winkel von 45 Grad montiert. Dadurch kann das auftreffende Wasser problemlos ablaufen, da die Sensorfläche entsprechend glatt ausgelegt ist. Ebenfalls gut finde ich das fünf Meter lange Kabel mit einem passenden Stecker, um es mit dem Netzteil zu verbinden. Durch dieses lange Kabel kann man den Sensor ohne Probleme draußen montieren und das Netzteil innerhalb des Gebäudes.
Als zusätzliche Ausstattung hat der Sensor auch eine eingebaute Heizung, mit der die Sensorfläche beheizt bzw. getrocknet werden kann. Diese Heizung kann über Programme je nach Bedarf geschaltet werden. Durch die Heizung soll das Ende des Regens schneller erkannt und gemeldet werden.
WICHTIG: Die Heizung des Regensensors ist bei Auslieferung immer an. Nur über eine HomeMatic Zentrale CCU1/CCU2 oder auch RaspberryMatic kann diese über ein Programm deaktiviert werden.
Laut Beschreibung hat der Sensor die folgenden Eigenschaften
- Schnelle Erkennung von Niederschlag durch große Sensorschwelle und schnelles Ansprechen
- Integrierte Sensorheizung für schnelles Trocknen der Sensorfläche, verhindert Fehlauslösungen durch Vereisen oder Betauung
- Kann direkt HomeMatic Aktoren ansteuern bzw. an eine HomeMatic Zentrale angelernt werden
- Bei Anlernen an eine HomeMatic Zentrale ist die Sensorheizung temporär abschaltbar sowie eine Filterzeit einstellbar, die verhindert, dass bereits geringe Feuchtigkeitseinwirkung (z. B. Wasserspritzer) eine Aktion auslösen kann
- Optische Regenerkennungsanzeige am Sensor
- Universelle Montagemöglichkeiten durch mitgeliefertes Montagezubehör
Funktionsprinzip:
Der Regensensor besteht aus 2 miteinander verzahnten Leiterbahnen, von denen ein Abschnitt mit dem Massepotential des Regensensors verbunden ist und der andere Abschnitt mit einer Messspannung versehen wird. Bei Feuchtigkeit zwischen den Leiterbahnen sinkt aufgrund des nun fließenden Stroms von einem zum anderen Leiterbahnabschnitt die Messspannung. Bei Unterschreitung der Erkennungsschwelle für Regen wird Regen erkannt; bei Überschreitung der Erkennungsschwelle für Trockenheit wird Trockenheit erkannt.
Dank seiner großen Sensorfläche erkennt der Regensensor schnell und zuverlässig sowohl Regen als auch Schnee. Sobald Regen oder Schnee erkannt wird, kann eine sofortige Benachrichtigung oder eine Aktion anderer angelernter HomeMatic Produkte durchgeführt werden.
Anlernen:
Das Anlernen des Sensors funktioniert in der bekannten Art und Weise. Auf der Zentrale den Anlernmodus aktivieren und dann den entsprechenden Knopf am Sensor kurz drücken. Um die Taste zu erreichen, müssen dir vier Gehäuseschrauben gelöst werden. Nach dem Anlernen das Gehäuse wieder zuschrauben und dabei unbedingt darauf achten, dass die Neoprendichtung korrekt und ohne Beschädigung wieder eingelegt wird. Damit wird sichergestellt, dass keine Feuchtigkeit in das Gehäuse gelangt.
Der Sensor biete zwei Kanäle. Zum einen die Einstellmöglichkeiten für die Detektion von Regen (Feuchtigkeit) und der zweite Kanal ist die bereits erwähnte Heizung.
Ich habe die Werte für die Erkennung von Feuchtigkeit auf den Standardwerten belassen und bin mit den Ergebnissen zufrieden. Eine anwenderseitige Einstellung ist nicht zwingend erforderlich. Als Vorgabewerte sind bereits Erkennungsschwellen von 2900mV (Trockenheit) und 2850mV (Regen) voreingestellt. Je höher der Schwellwert für Regen eingestellt ist, desto empfindlicher reagiert der Sensor auf Regen.
Erst Minuten nach Regenende meldet der Sensor „Trockenheit“ (also kein Regen mehr)
Das liegt zum einen daran, dass der auf der Sensorfläche befindliche Niederschlag erst einmal durch die interne Sensorheizung „verdampft“ werden muss. Zum anderen ist der Sensor so eingestellt, dass er erst 5 Minuten nach Abtrocknen der Sensorfläche wieder den Zustand „Trockenheit“ meldet. Zuständig dafür ist die Einstellung „Filterzeit für Trockenheitserkennung“, welche werksseitig auf 300 Sekunden (also 5 Minuten) eingestellt ist. Diese Einstellung habe ich aktuell mal auf einen Wert von 60 Sekunden eingestellt. Ihr könnt ja selbst ein wenig mit den Parametern experimentieren.
Daran erkennt man auch wie wichtig die Heizung ist, um das Regenende zu erkennen. Mir selbst ist die schnelle Erkennung von Regen wichtiger als das Ende des Regens. Es kann sich aber auch lohnen zusätzlich zum Regensensor einen Funk-Temperatur-/Luftfeuchtesensor zu koppeln. Wenn dann die Luftfeuchtigkeit gering und die Temperatur hoch ist, kann auf das Einschalten der Heizung verzichtet werden.
Es ist aber auch möglich, die Heizung anzuschalten wenn Regen erkannt worden ist und wieder ausgeschaltet wird, wenn der Sensor Trockenheit meldet.
Wie bereits erwähnt habe ich den Regensensor angeschafft um meine Markise vor Regen zu schützen und später noch die Dachfenster zu schließen.
Um die Markise bei erkannten Regen reinzufahren, habe ich das folgende kleine Programm erstellt:
Das funktioniert hervorragend und seitdem Einsatz des Sensors haben wir nicht einmal mehr eine nasse Markise gehabt.
Verwendete Komponenten:
Bezeichnung | Amazon | ELV-Shop | ELV-Bausatz |
4 GB SD-Karte | Link | Link | nicht verfügbar |
Funkmodul Raspberry Pi | nicht verfügbar | nicht verfügbar | Bausatz |
CCU2 | Link | Link | Bausatz |
Raspberry Pi3 | Link | Link | nicht verfügbar |
Funk-Regensensor Fertiggerät | Link | Link | nicht verfügbar |
Funk-Regensensor Komplettbausatz | Link | Link | nicht verfügbar |
Funk-Temperatur-/Luftfeuchte-Sensor außen | Link | Link | nicht verfügbar |
Fazit:
Ich kann den Regensensor ohne Bedenken empfehlen, auch wenn in den Foren einiges Negative zu finden ist. Bei dem Problem mit der Undichtigkeit handelt es sich um Geräte der ersten Generation. Das Problem existiert heute nicht mehr. Auch das beschriebene zu träge reagieren auf Regen kann ich bisher nicht bestätigen. Der Sensor hängt bei mir auf dem Balkon und hat bisher schnell und zuverlässig Regen erkannt und gemeldet. Zu der erwähnten Korrosion der Sensorfläche kann ich bisher noch nichts sagen. Sollte es bei mir auftreten, werde ich hier darüber berichten.
Hallo, Werner
Habe gerade über Deine Interesse über Homematic gelesen.
Ich suche eine Lösung für eine graphische Dokumentation von 4
Fensterkontakten. Ich benötige dies zur Kontrolle der Fensterlüftung in
einem Gewerberaum. Gibt es da irgend eine Lösung?
Mit freundlichen Grüßen Gerolf Scheibe