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Der Weg zum eigenen Server für wordpress und woocommerce – Kosten und Leistung

In den letzten zwei Jahren hatten wir bei technikkram zwei große Server-Umzüge. Vor etwa einem Jahr wurde ein Umzug fällig, da ich den technikkram Shop gestartet hatte. Dieser läuft über woocommerce und die Ressourcen vom alten Server reichen dadurch nicht mehr aus. Lange Zeit wurde technikkram bei Raidboxes gehostet – zuerst auf einem Starter Tarif und dann später auf einem Pro. Das gleiche galt auch für den technikkram-Shop, der mittlerweile smartkram heißt. Dieser lief zuerst auf einem eigenständigen Starter-Tarif bei Raidboxes und wurde später ebenfalls auf einen Pro-Tarif umgezogen.

Dann kam noch die Website von smartfabrik hinzu. Leider lässt Raidboxes keine parallelen WordPress-Installationen zu. Daher habe ich mich hier für den kleinsten Tarif entschieden. Raidboxes führt einen Mini-Tarif für 9€, der zwar nicht sehr offensiv beworben wird, für eine schnelle kleine Website aber völlig ausreichend ist.

Warum habe ich mich damals für Raidboxes entschieden?

Raidboxes ist ein Startup aus Münster, die ein wirklich interessantes Hosting für WordPress anbieten. Man muss sich um nichts kümmern, die Seite ist sau-schnell und die Kosten dafür überschaubar. Für Blogs und andere Seite ist dies eine sehr ideale Lösung, der Support ist klasse und man muss sich nicht ums Caching, gzip-Komprimierung und Co. kümmern. Doch mit den steigenden Anforderungen (Multi-Site, Webshop, viele Bilder usw..) ist das Angebot in Summe für mich zu teuer geworden.

Am Ende haben wir 50€ für technikkram, 50€ für smartkram und 9€ für smartfabrik bezahlt. In Summe kommen also 109€ (ohne MwSt.) zusammen. Das ist für hosting schon sehr viel. Wobei die Leistung gerade bei einem wooCommerce-Webshop durch den niedrigen Arbeitsspeicher und das geringe php-Limit nicht ausreichend für mich war.

Der Entscheidungsprozess – wohin wechseln?

Fest stand, wir wollen auf keinen Fall Einbußen bei der Geschwindigkeit und bei der Verfügbarkeit der Seiten hinnehmen. Daher kam ein anderer Hoster, der sich auf reines „WordPress-out-of-the-box“ spezialisiert hat nicht in Frage. Ich wollte flexibler bei verschiedenen Sachen werden. Warum nicht einen Server, auf dem alle WordPress-Installationen parallel laufen können, Updates an zentraler Stelle einspielen? Das wäre natürlich auch fein. Doch viel wichtiger war mir die Leistung – ausreichend CPU-Kerne und einen großen Arbeitsspeicher. Wenn man danach sucht, wird man schnell Angebote von vServern oder Root-Servern finden.

Doch will ich mich wirklich damit beschäftigen? Ich will doch eigentlich nur meine Website hosten lassen und mich nicht darum kümmern, welches Betriebssystem auf dem Server läuft, wie der Speicher eingeteilt werden muss usw…

Ich bin kein Admin und habe auch nicht wirklich die Lust / Zeit mich mit diesem Thema zu beschäftigen.

1blu – der erste große Reinfall

Ein vServer sollte es sein! 1blue macht ganz gut Werbung dafür und die Preise sind ebenfalls sehr interessant. Daher habe ich einen Vertrag abgeschlossen, der nach einer Testperiode kostenlos gekündigt werden konnte. Doch schon bei der Einrichtung kam es zu großen Problemen und die Hotline konnte mir selbst bei scheinbar trivialen Problemen keinen Schritt weiter helfen – genau das wollte ich vermeiden! Jetzt habe ich zwar einen Debian-Server, doch meine Website ist noch nicht mal auf dem Server und es kommt schon zu Problemen, bei denen mir keiner weiterhelfen kann.

Im Ernstfall würde dies bedeuten, dass technikkram für mehrere Tage down ist – also Rolle Rückwärts, 1blue war damit raus. Nicht wegen fehlender Leistung sonder wegen dem echt schlechten Support – der gerade für mich als nicht-admin sehr wichtig ist.

Nächster Versuch – Plesk nennt sich die Wuderwaffe!

Ich wollte die Suche nicht ganz erfolglos beenden, daher bin ich noch tiefer in das Thema eingestiegen und wurde auf Plesk aufmerksam. Plesk ist eine Software, die auf einem Server installiert werden kann. Durch diese sehr mächtige Software können fast alle Funktionen direkt von einer grafischen Oberfläche bedient und eingestellt werden. Mit einem Klick können so neuen Worpress-Installationen angelegt, das nginx-Caching bearbeitet und Backups erstellt werden. Plesk ist keine kleine „Bude“ sondern ein Großteil aller WordPress-Websites läuft auf diesem System – klasse wieder etwas dazugelernt ;-)

Jetzt brauchte ich also nur noch den passenden Provider, der mit einen Server zur Verfügung stellen kann, auf dem ich Plesk installiere und dann meine verschiedenen WordPress-Seiten betreiben kann.

Nach weiterer Recherche und diversen Testberichten habe ich mich dann für netcup entschieden. Beim Support schneidet dieser Provider sehr gut ab, es wird zu 100% Ökostrom für die Server verwendet und die Preise sind auch angemessen.

Root-Server oder vServer

Ich bin kein Admin – Niklas, der für uns bei smartfabrik arbeitet aber schon ;-) Mit ihm habe ich das Thema sehr lange diskutiert und bin schlussendlich zu der Entscheidung gekommen, dass wir einen Root-Server nehmen. Entscheidend für mich war, dass wir immer die gemietete Leistung direkt zur Verfügung haben. Zwar sind die Root-Server bei netcup auch keine phsikalischen-Maschinen doch man bekommt garantiert die Leistung, die man auch bezahlt. Bei einem vServer wird nur das virtuell bereitgestellt, was man aktuell anfordert. Es gab noch 100 andere Punkte, die leider schon in Vergessenheit geraten sind – wie auch immer wir haben uns für einen Root-Server entscheiden.

Unsere drei Websiten laufen nun auf einem RS 4000 Tarif mit 6 Kernen und 32 GB Ram – der Tarif hat deutlich mehr Leistung als bei unserem alten Provider und kostet deutlich! weniger. Wie oben beschrieben haben wir zuvor 109€ bezahlt, jetzt sind wir bei 27€ für den Server + 10€ für die monatliche Nutzung der Plesk Lizenz. Das ist ein sehr schlagendes Argument, wie ich finde!

Resultat – ich bin echt happy!

Natürlich ist so ein Umzug und die Einrichtung kein Task, den man in wenigen Minuten abgearbeitet hat. Ich kam das ein oder andere Mal sehr ins Schwitzen. Ich habe sehr viel über Hosting gelernt, ich weiß jetzt mehr über gzip und andere Stellschrauben, an denen man drehen kann um seine Website (wordpress und wooCommerce) zu beschleunigen. Es gibt sehr viele Einstellmöglichkeiten, die ich Euch gerne beschreiben mag, wenn hier Interesse besteht. Als keines Beispiel zeige ich Euch die Resultate, die verschiedenen Test-Anbieter herausgeben:

webpagetest.org

Hier sehr Ihr die Ergebnisse nach meinem Umzug und nach der Optimierung (caching, Lazy-Browser-caching, Security-Header usw..). Sehr schön finde ich, dass der First View – also die Zeit, die die Website für das erste „Erscheinen“ braucht sehr gering ist. Auch die anderen Werte sprechen für meine Optimierung und den Provider!

GTmetrix

google Page Speed Insights

Der Speedtest von google gilt für viele als die „Referenz“ daher bin ich hier besonders Stolz darauf, Euch technikkram und die anderen Websites so schnell ausliefern zu können.

Es folgen in den nächsten Wochen noch ein paar Feinheiten wie z.B. die google fonts werden noch optimiert und am JS und CSS will ich noch kleine Verbesserungen durchführen. Da dieser Prozess ein sehr sehr langer Weg war, würde ich Euch in ein paar detaillierter Beiträgen zeigen, wie Ihr Euren eigenen Blog / Shop oder Website umziehen und optimieren könnt. Ich bin ein echter Plesk fan geworden und konnte auch schon Stefan von verdrahtet.info davon überzeugen, die Website umzuziehen.

Es folgen weitere Artikel zum Caching, zu gzip, zu Plesk allgemein und auch zum Backup-Konzept.

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