, , ,

CCU: Zyklische Statusmeldungen von Geräten erklärt

Homematic IP Geräte melden sich dank bidirektionaler Kommunikation immer nach einem ausgeführten Befehl an einer CCU/RaspberryMatic zurück, um die vollzogene Änderung und damit den aktuellen Status mitzuteilen. Neben diesen Rückbestätigungen gibt es aber auch in zyklischen Abständen entsprechende Statusmeldungen vom Gerät, auch wenn dieses nicht aktiv angesprochen wurde.

In diesem Bericht will ich euch erklären, wann und in welchen Abständen diese zyklischen Statusmeldungen erfolgen.

Rückmeldung bei Änderung

Zunächst einmal zu den klassischen Rückmeldungen eines jeden Homematic IP Aktors: Das Gerät meldet sich an einer CCU zurück, wenn dieses aktiv angesprochen wurde und diesen Status angenommen hat. Dieses kann zum Beispiel sein:

  • Licht wurde von der CCU an- bzw. ausgeschaltet
  • Rollladen wurde von der CCU geöffnet/geschlossen
  • etc.

Ihr könnt diese Rückmeldung auch im Bereich Status und Bedienung -> Geräte auslesen.

Zyklische Statusmeldungen

Neben der Rückmeldung eines Gerätes bei Änderung erfolgt ebenso eine zyklische Statusmeldung der Geräte. Diese zyklische Meldezeit kann im Aktor selbst konfiguriert werden. Ihr findet die Einstellung hierzu unter Einstellungen -> Geräte -> Gerät einstellen.

Die Einstellmöglichkeiten (rot markiert) sind hierbei nicht gleich verständlich, daher findet ihr ein kleines Fragezeichen, welches euch die Berechnung der Statusmeldezeit aufzeigt:

Auch diese Erklärung ist zunächst wenig verständlich, daher nochmal der Versuch, dieses in eigene Technikkram-Worte zu fassen.

Es gibt eine Zeit C, die seitens eQ-3 immer zwischen 120 Sekunden und 184 Sekunden liegt und auch nicht verändert werden kann.

Ihr habt zudem zwei anpassbare Parameter, die sich Anzahl der auszulassenden Statusmeldungen sowie Anzahl der auszulassenden, unveränderten Statusmeldungen nennt. Diese werden mit A und B bezeichnet.

Standardmäßig stehen diese Werte auf:

A – Anzahl der auszulassenden Statusmeldungen = 1

B – Anzahl der auszulassenden, unveränderten Statusmeldungen = 20

C – Zeit zwischen 120 – 184 Sekunden

Statusmeldung bei nicht geändertem Gerätestatus

Gehen wir mal von einem Wandthermostaten aus. Dieser ist im Raum angebracht und misst eine Raumtemperatur von 22 Grad Celsius. Der Raum bleibt die nächsten Stunden konstant bei dieser Temperatur. In diesem Fall gilt folgende, immer gleichbleibende Formel:

(A+1) * (B+1) * C

Mit den Standardeinstellungen ist die zyklische Statusmeldezeit bei keiner Änderung des Status (Temperatur im Raum bleibt konstant!) wie folgt:

(1+1) * (20+1) * 120 = 5040 Sekunden = 1,4 Stunden

bis maximal

(1+1) * (20+1) * 184 = 7728 Sekunden = 2,15 Stunden

Das Wandthermostat würde also spätestens alle 2,15 Stunden einmal die aktuelle Temperatur und Luftfeuchtigkeit an die Zentrale übermitteln, auch wenn die Temperatur gleich bleibt.

Rückmeldungen bei verändertem Gerätestatus

Sollte das Wandthermostat hingegen eine abweichende Raumtemperatur feststellen, so ist ja per Definition von einem veränderten Gerätestatus auszugehen. In diesem Fall gilt folgende Formel:

(A+1) * C

Ein Wandthermostat übermittelt damit in der Standardeinstellung in folgenden Abständen Werte, wenn die Temperatur einer Änderung unterliegt:

(1+1) * 120 = 240 Sekunden = 4 Minuten

bis maximal

(1+1) * 184 = 368 Sekunden = ca. alle 6 Minuten

In der Aufheizphase des Raumes erfolgt somit beispielsweise alle 6 Minuten eine Übermittlung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit an die CCU.

Zusammensetzung beider Rückmeldezyklen

Die Wahrheit liegt am Ende in einer Kombination beider Formeln, denn es wird Zeiträume geben, in denen die Temperatur relativ konstant ist und bspw. Aufheizphasen, in denen die Temperatur sich verändert.

Verändern oder Standardeinstellung?

Für eine Heizungsregelung ist dieses eingestellte Verhalten vollkommen ausreichend, für eine detaillierte Diagrammaufnahme bspw. hingegen führt dieser „hohe“ Sendeabstand zu einer starken Klötzchenbildung. Die Sendeabstände sind teilweise so groß, dass es zu einer sehr verzehrten bzw. groben Diagrammerstellung kommt. Dieses könnt ihr gerne auch einfach mal prüfen, in dem ihr selbst ein Diagramm für die IST-Temperatur eines Wandthermostaten aufnehmt. Lasst die Einstellungen zunächst in der Standardkonfiguration und nehmt für einen Tag das Diagramm auf. Nun wechselt ihr am nächsten Tag in die Geräteeinstellungen und verändert die Variablen A und B (bspw. beide auf 0). Ihr werdet schon nach kurzer Zeit bei einem erneuten Blick auf das angefertigte Diagramm feststellen, dass die Auflösung des Diagramms deutlich feiner geworden ist.

Die minimale Statusmeldungszeit (A=0, B=0) beträgt damit bei:

nicht verändertem Gerätestatus: (0+1) * (0+1) * 120 = Alle 2 Minuten

verändertem Gerätestatus: (0+1) * 120 = Alle 2 Minuten

Solltet ihr beide Werte (A=0, B=0) setzen, so bekommt ihr von eurem Gerät alle 2 bis maximal 3 Minuten eine Rückmeldung, auch dann, wenn es gar keine Temperaturänderung gegeben hat.

Berücksichtigt aber dabei ebenso, dass die Entladung der Batterien deutlich schneller geschehen wird, da das Wandthermostat viel häufiger eine Aussendung tätigt. Ebenso wird vermutlich der DutyCycle eurer Zentrale merklich ansteigen, da alle Meldungen des Wandthermostats auch ordnungsgemäß quittiert werden müssen.

Viel Spaß beim Testen!

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert